Trafikant erschoss Räuber: Verfahren eingestellt

Jener Trafikant, der am 4. Jänner 2010 in Wien-Leopoldstadt einen Räuber erschossen hat, muss sich nicht vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Wien hat das Verfahren gegen den 63-Jährigen eingestellt. Ihm wird zugebilligt, in “irrtümlicher Annahme eines rechtfertigenden Sachverhalts” (§ 8 Strafgesetzbuch) geschossen zu haben, wie Behördensprecherin Michaela Schnell am Freitag auf APA-Anfrage mitteilte. Der 63-Jährige bleibt damit straffrei.
Knapp vor Geschäftsschluss war ein bewaffneter Mann in die Trafik in der Vorgartenstraße gestürmt und hatte in akzentfreiem Deutsch Bargeld verlangt. Dass die Pistole, die der Räuber in der Hand hielt, nicht echt war, war für den Trafikanten nicht erkennbar. Zu diesem Ergebnis gelangte ein Schießsachverständiger, der in seinem Gutachten die Waffe als “täuschend echt aussehend” bezeichnete.
Lebensbedrohlicher Angriff?
Als der Räuber seine Waffe auf den Trafikanten richtete, der zwei Jahre vorher bereits überfallen worden war und einen Waffenpass besitzt, griff dieser zu seiner Smith & Wesson, die er unterm Kassenpult verwahrte. Dann gab der 63-Jährige einen Schuss in Richtung des Unbekannten ab. “Er hat geglaubt, es liegt eine Notwehrsituation vor”, erläuterte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der Trafikant sei davon ausgegangen, ein notwendiges Mittel zur Abwehr eines lebensbedrohlichen Angriffs zu ergreifen.
Der Schuss traf den Räuber in der Brust. Dorel M. (23) taumelte noch aus dem Geschäft, am Fahrbahnrand brach der Rumäne zusammen. Für ihn kam jede ärztliche Hilfe zu spät. Der Schütze erlitt einen Schock und bedurfte psychologischer Hilfe. Wie der Trafikant versicherte, habe er rein aus Angst geschossen und nicht töten wollen.
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