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Tourismus ortet keinen akuten Gäste-Ansturm aus China

2019 waren es laut Eurostat noch über 22 Millionen Übernachtungen in der EU-27 durch chinesische Bürger gewesen.
2019 waren es laut Eurostat noch über 22 Millionen Übernachtungen in der EU-27 durch chinesische Bürger gewesen. ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Die österreichische Tourismus-Branche erkennt keinen akuten Gäste-Ansturm aus China. Bis hierzulande wieder mehr Chinesen eintreffen werden, vergingen noch einige Monate, meint Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP).
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Nach knapp drei Jahren Pandemie könnten wieder mehr chinesische Touristen nach Europa kommen, nachdem die chinesische Regierung ihre Null-Covid-Politik aufgehoben hat. Mit dem Ende der Beschränkungen rollt allerdings auch eine Corona-Welle durch die Volksrepublik. In der EU wird daher heute darüber beraten, wie man mit chinesischen Reisenden umgehen soll. Die heimische Tourismus-Branche zeigt sich bisher entspannt, ein akuter Gäste-Ansturm aus China wird nicht gesehen.

Tourismus erkennt keinen akuten Ansturm aus China

Vor dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 war Europa ein beliebtes Reiseziel für China. Chinesische Bürger sorgten im letzten Vorcoronajahr 2019 laut Daten der Eurostat für mehr als 22 Millionen Übernachtungen in der EU-27. 2019 waren in Österreich 1,42 Millionen Übernachtungen auf chinesische Touristen zurückgegangen. Rund eine Million davon, also zwei Drittel, entfielen laut Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) auf die Sommersaison.

Übernachtungen von chinesischen Touristen gingen zurück

Mehr Übernachtungen von chinesischen Touristen verzeichneten nur Italien (5,36 Mio. Übernachtungen), Frankreich (3,47 Mio. Übernachtungen), Spanien (2,94 Mio. Übernachtungen) und Deutschland (2,89 Mio. Übernachtungen). Im Zuge der Coronakrise und der chinesischen Null-Covid-Politik brach die Zahl der Touristen aus China ab 2020 deutlich ein. 2020 verzeichnete die gesamte EU-27 nur rund 3 Mio. Übernachtungen chinesischer Touristen. 2021 ging die Zahl auf rund 1,6 Mio. zurück. Für 2022 liegen bei Eurostat noch keine Daten vor.

Mehr Corona-Infektionen in China

Anfang Dezember 2022 hat die chinesische Regierung nach massivem Druck der Bevölkerung ihre Null-Covid-Politik aufgehoben. Seitdem steigt die Zahl der Corona-Infektionen in China massiv. Vor wenigen Tagen hatte Peking auch das Ende der Quarantänepflicht für Rückkehrer aus dem Ausland angekündigt und damit einen Ansturm auf Flugtickets ausgelöst.

EU-Staaten beraten

Vor diesem Hintergrund beraten die EU-Staaten am heutigen Mittwoch darüber, wie mit aus China kommenden Reisenden umgegangen werden soll. Schweden, das am 1. Jänner die EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat, will sich für eine gemeinsame Strategie mit Blick auf mögliche Einreisebeschränkungen einsetzen. Zahlreiche Länder, darunter die EU-Mitglieder Frankreich, Italien und Spanien sowie Großbritannien, die USA, Israel und Südkorea, Australien und Kanada, haben bereits verpflichtende Corona-Tests für aus China kommende Reisende angeordnet.

In Österreich stehen Politiker und Touristiker der Sorge um chinesische Reisende, die bald wieder nach Europa strömen könnten, etwas gelassener gegenüber. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hielt am Montag keine Regelungen für notwendig. Weiters betonte Kraus-Winkler gegenüber der APA, "die Kirche gehört im Dorf gelassen". Bis hierzulande wieder mehr Chinesen eintreffen werden, vergingen noch einige Monate - und in denen auch die aktuelle Omikron-Welle in China, so Kraus-Winkler. Von der EU erwartet sie sich vom heutigen Treffen ein einhelliges Vorgehen. Eine gute Teststrategie mache Sinn.

Veit nennt Erwartung

Ähnlich sieht das der Vorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung Walter Veit. Das Ende der Reisebeschränkungen in China sei in heimischen Hotels bisher noch nicht spürbar. "Wir rechnen aber damit dass sie wieder kommen werden", sagte Veit im Ö1-Morgenjournal des ORF. Reisen aus China seien oft über Veranstalter organisiert und bräuchten daher mehr Vorlaufzeit.

Dass die chinesischen Touristen nach Österreich zurückkehren werden, davon geht man in der Branche jedenfalls fix aus. "Tatsche ist, wir brauchen den chinesischen Gast und wenn sie kommen dürfen, dann sind sie genauso willkommen wie alle anderen," so Veit.

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(APA/Red)

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