“Es handelte sich um einen akuten Infekt; die Keimeinschwemmung ins Blut bewirkte offensichtlich das hohe Fieber und war geeignet, eine Sepsis herbeizuführen”, teilte die Anklagebehörde am Freitagnachmittag mit. “Diese Form der Erkrankung ist extrem selten”, hieß es weiter. Man habe das Bundesheer über dieses Ergebnis informiert, damit über allfällig erforderliche Antibiotikagaben an Heeresangehörige entschieden werden könne.
Erhebungen werden weitergeführt
Die von der Staatsanwaltschaft Krems angeordneten Erhebungen werden weitergeführt, hieß es am Freitag. Die Blutuntersuchung wurde durch das Hygieneinstitut durchgeführt, der gerichtsmedizinische Sachverständige Wolfgang Denk habe das Ergebnis der Anklagebehörde telefonisch mitgeteilt.
Der Rekrut der Garde war am Donnerstag nach einem Marsch in Horn verstorben. Der behandelnde Arzt hatte laut Verteidigungsministerium den Verdacht auf eine bakterielle Erkrankung geäußert. Vonseiten des Ministeriums wurde am Freitag auf Anfrage darauf verwiesen, dass aufgrund dieses Verdachts vorbeugende medizinische Maßnahmen für die Gardesoldaten sowie das Personal der Kaserne in Horn ergriffen worden seien. Ob nun weitere Maßnahmen notwendig seien, werde geprüft.
Vorerkrankung wesentlicher Teil der Untersuchung
Nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse der Blutuntersuchung des verstorbenen Rekruten betonte Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, dies “ändert nichts am tragischen Tod eines Kameraden”. Dass eine Vorerkrankung bestanden habe, sei ein “wesentlicher Bestandteil der Untersuchungen”. Die Erhebungen zum Tod des Soldaten laufen “auf Hochtouren”, sagte Bauer am Freitagnachmittag.
Es sei für die Kommandanten der Garde nicht nachvollziehbar gewesen, dass ein junger, sportlicher Mann bei einem Marsch nach rund drei Kilometern zusammenbricht und “trotz aller medizinischer Fürsorge stirbt”. Da der behandelnde Arzt im Krankenhaus Horn den Verdacht einer bakteriellen Infektion des 19-Jährigen geäußert hatte, wurden laut Bauer sofort alle Soldaten in Horn mit Breitband-Antibiotikum behandelt. Die Mediziner des Heeres sowie des Krankenhauses Horn prüfen nun laut Bauer, ob die erfolgte Prophylaxe für die Soldaten ausreicht oder ob weitere Maßnahmen erforderlich sind. Das Heer hat zur Untersuchung des Todes des Rekruten sowohl eine Untersuchungs- als auch eine Sonderkommission eingesetzt.
(APA/Red)
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