Toter nach Klimaprotest? Klimaaktivisten reagieren auf die schweren Vorwürfe

"Menschen der Letzten Generation wird vorgeworfen, sie hätten sich geweigert, einem Einsatzfahrzeug Platz zu machen – das ist nicht richtig. Wie bei jedem unserer Proteste war auf einer Fahrspur niemand festgeklebt, um diese im Ernstfall sofort aufmachen zu können. Es gab kein Anzeichen eines Notfalls. Es hat nie eine Aufforderung der Polizei, von Passant:innen und/oder Autofahrer:innen gegeben, einen Rettungswagen durchzulassen."
"Ein Kamerateam von oe24 hat den Protest von Anfang bis Ende begleitet, und auf den Aufnahmen ist von Anfang bis Ende weder von einer solchen Aufforderung noch von einem im Stau feststeckenden Rettungswagen etwas zu sehen oder zu hören. Wir können uns nicht erklären, warum die Behörden dies trotz klarer Beweislage behaupten und fordern dazu auf, bei den Fakten zu bleiben", heißt es in der Stellungnahme der Letzten Generation anlässlich des Vorfalles am Wiener Verteilerkreis.
Hagen-Canaval reagiert auf die schweren Anschuldigungen
"Wir haben uns bewusst erste jetzt für ein Statement entschieden, nachdem alle Fakten geklärt waren. Dass so ein tragischer Tod nun dazu verwendet wird, gegen uns und unsere Aktionen zu hetzen, ist erschreckend", führt Klimaaktivistin Marina Hagen-Canaval auf VOL.AT-Anfrage aus.
Zumal sich die Letzte Generation oder Extinction Rebellion sich im Vorfeld eines Protests mit den Blaulichtorganisationen und den Behörden abstimmen würden, um Notfallszenarien oder Rettungsgassen zu koordinieren.
Letzte Generation: Hier die
weitere Stellungnahme im Detail
"Diese Fakten möchten wir klarstellen: Der Protest wirkte sich primär auf den von Süden kommenden Verkehr aus, während der Rettungswagen in die Gegenrichtung unterwegs war. Eine Abbiegespur wurde von Anfang an freigelassen, sodass Fahrzeuge den Kreisverkehr verlassen konnten. Über eine Busspur und einen ausreichend breiten Fahrradweg konnten Einsatzfahrzeuge den Verteilerkreis ungehindert in Nord-Süd-Richtung queren. Der Verstorbene – unser Mitgefühl gilt den Angehörigen – wurde vor Ort bereits von Einsatzkräften eines Notarzthubschraubers versorgt, und noch vor Protestbeginn für tot erklärt."
"Unsere Proteste stören den Alltag vieler Menschen, und diese Störung tut uns leid. Wir würden damit am liebsten sofort aufhören. Sobald die Regierung einen Plan vorlegt, wie wir gemeinsam überleben können, stellen wir unsere Proteste mit sofortiger Wirkung ein. Wir fordern die Regierung auf, Maßnahmen auszuarbeiten, mit denen sich unsere selbst gesteckten Klimaziele und nicht zuletzt die von Österreich eingegangenen internationalen Verträge einhalten lassen. Erste, einfachste Schritte dorthin können ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und ein Stopp aller neuen Öl- und Gasbohrungen sein."

"Todesfälle zu instrumentalisieren ist geradezu grotesk"
"Todesfälle, die zudem nicht auf unsere Protestaktionen zurückzuführen sind, nun zu instrumentalisieren, obwohl wir uns für unserer aller Leben einsetzen, ist geradezu grotesk. Denn wir gehen auf die Straße, um Menschenleben zu retten. Vor den Folgen eines Klimawandels wie Dürre, Hungersnöte, Ernteausfälle oder Hitzewellen, die definitiv Menschenleben kosten werden, wenn wir nicht jetzt handeln", schließt die Vorarlberger Sprecherin der Klimaschützer.
(VOL.AT)
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