Totale Mondfinsternis stellte sich über Österreich ein

Im Westen des Landes ging der Erdbegleiter um 19.46 Uhr bereits vollständig verfinstert auf. Sein Maximum erreichte das Ereignis um 20.12 Uhr. Gegen 22.00 Uhr endete das kosmische Schattenspiel mit dem kompletten Austritt des Mondes aus dem Kernschatten. Astronomische Vereinigungen, Zentren und Sternwarten hatten am Sonntag angesichts der Aussicht auf recht gute Bedingungen zu Vorträgen und gemeinschaftlichen Beobachtungen geladen.
Wechselhafte Sicht auf Phänomen im Osten
Von der Wiener Innenstadt aus war das vielfach als "astronomisches Ereignis des Jahres" bezeichnete Himmelsspektakel zu Beginn kaum auszumachen. Nach einem im Osten des Landes lange Zeit kaum bewölkten Tag zogen abends doch Wolken durch - vor allem beim Blick in Richtung aufgehendem Mond im Südosten.
Auf der Sofienalpe im Wienerwald, wo die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) gemeinsam mit rund 200 Interessentinnen und Interessenten den Blick in den Abendhimmel richtete, hob sich der Mond dann kurz nach 20.00 Uhr aus der Wolken- und Dunstglocke über der Hauptstadt, erklärten Christa Plassak und Karin Elisabeth Sturm von der WAA gegenüber der APA. Die Arbeitsgemeinschaft war selbst mit mehreren Geräten vor Ort, durch die die Anwesenden den Mond genauer ins Blickfeld nehmen konnten. Die Stimmung war trotz immer wieder durchziehender Wolken "sehr gut".
"Kupfer-" oder "Blutmond"
Im Farbverlauf von zartrosa bis orange war das Ereignis in der Folge auch von weniger günstigen Standorten im städtischen Raum zu beobachten - wenngleich zunächst durch die Dämmerung und dann den urbanen Lichtkegel eingeschränkt. Nach dem Ende der Totalität wandelte sich die Erscheinung zunehmend in Richtung "normaler" Vollmond.
Die rötliche und damit deutlich dunklere Erscheinung des Mondes entsteht durch die Ablenkung des Sonnenlichtes durch die Luftschichten der Erdatmosphäre. Vor allem der kurzwellige blaue Anteil des Sonnenlichts wird durch Streuung in der Atmosphäre abgeschwächt. Übrig bleibt ein größerer Anteil an rötlichem Sonnenlicht. Landläufig wird der Begleiter der Erde dann als "Kupfer-" oder "Blutmond" bezeichnet.
Nächste totale Mondfinsternis erst Ende 2028
Mondfinsternisse gibt es nur bei Vollmond. Sonne, Erde und Mond stehen dabei auf einer Linie und der Erdtrabant wandert durch den Kern- bzw. Halbschatten der Erde. Dabei kann er vollständig (totale Mondfinsternis) oder nur teilweise (partielle Mondfinsternis) in diesen Schatten eintauchen.
War die erste Mondfinsternis des Jahres am 14. März noch recht bescheiden, weil der Mond erst zu neun Prozent verfinstert bereits unterging. Die nächste, von Österreich aus zu beobachtende Mondfinsternis - eine partielle - findet am 28. August 2026 statt. Die nächste totale Mondfinsternis, die von Wien aus in der totalen Phase in vollem Verlauf zu sehen sein wird, ist erst am 31. Dezember 2028.
(APA)
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