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Total will Experten auf Gasplattform schicken

238 Arbeiter wurden nach Bekanntwerden des Gaslecks mit Hubschraubern in Sicherheit geflogen.
238 Arbeiter wurden nach Bekanntwerden des Gaslecks mit Hubschraubern in Sicherheit geflogen. ©DAPD
Der Energiekonzern Total will im Kampf gegen das Gasleck in der Nordsee in den nächsten Tagen ein Expertenteam auf die leckgeschlagene Förderplattform schicken.
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Es handle sich um Fachleute von Total und von der Fachfirma Wild Well Control, die auch im Kampf gegen das Ölleck an der explodierten US-Plattform “Deepwater Horizon” im Einsatz war, sagte eine Total-Sprecherin am Montag in Aberdeen.

Es wären die ersten Menschen, die die Plattform betreten, seit sie am Sonntag vor einer Woche evakuiert worden war. 238 Arbeiter wurden mit Hubschraubern in Sicherheit geflogen. Seitdem herrscht dort wegen des austretenden Gases Explosionsgefahr. Das Erlöschen einer Flamme, mit der überschüssiges Gas aus den Rohrleitungen der Plattform abgefackelt wurde, hat die Gefahr nach Einschätzung von Experten nur geringfügig verkleinert.

200.000 Kubikmeter Gas strömen täglich aus

Die Total-Sprecherin erklärte, es gebe noch keine gesicherten Informationen darüber, ob das Team per Hubschrauber oder per Schiff auf die Plattform rund 240 Kilometer östlich von Aberdeen gebracht werde. Auch ob die Experten bereits mit der Abdichtung des Lecks beginnen können, oder sich erst ein Überblick verschaffen, sei noch nicht klar.

Nach Angaben der Betreiberfirma strömen von dem Leck etwa 25 Meter über dem Meeresspiegel täglich rund 200.000 Kubikmeter Gas aus – etwa der Jahresverbrauch von 1000 Einfamilienhäusern. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die mit einem Forschungsschiff am Rand der Drei-Meilen-Sperrzone vor der Plattform operiert, bestehen Umweltgefahren weniger für im Wasser lebende Organismen, sondern eher für das Klima. Das austretende Methangas ist 20 Mal klimaschädlicher als Kohlendioxid.

(APA)

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