Torhüter des FC Dornbirn auf Jobsuche

Die Geschichte hat er schon so oft erzählt, dass er gleich abwinkt, sobald er darauf angesprochen wird: Wie er mit 14 Jahren aus Nigeria flüchtete, um in Österreich ein neues Leben anzufangen – weil in seiner alten Heimat ein Religionskrieg tobt, der jährlich hunderte Todesopfer fordert. Ndybisi will nicht mehr darüber sprechen – für ihn zählt nur mehr die Gegenwart.
Mirjiam, Marci und der Clown
Die Gegenwart, das ist seine Karriere beim Amateurverein FC Dornbirn, seine Frau Mirijam – und natürlich seine Kinder David und Marci, zwei und fünf Jahre alt. Wenn er über sie spricht, strahlt der 23-Jährige übers ganze Gesicht. Der kleine David sei schon ein „Clown“, berichtet Ndybisi. Wenn er will, kann das Energiebündel eine ganze Gruppe unterhalten. Verliert er das Interesse, stellt er sich einfach schlafend. Was auch unser Fotograf feststellt, als er versucht, ein Bild von Vater und Sohn zu schießen. Nicht einmal Schokolade kann den Kleinen dann dazu bewegen, eine Sekunde lang in die Kamera zu schauen.
Seit Oktober beim AMS
Im Moment ist das Familienglück freilich ein wenig getrübt: Ndybisi ist nämlich auf Jobsuche. Bis vor kurzem hat er noch beim Bauhof Bregenz gearbeitet. Jeden Tag hat er die Müllcontainer in der Landeshauptstadt und Umgebung geleert. Eine Arbeit, die ihm Spaß gemacht hat – auch, weil die Arbeitszeiten perfekt zu den Trainingszeiten beim FC Dornbirn gepasst haben. Zweimal wurde sein Vertrag verlängert, nach neun Monaten war aber endgültig Schluss. Zwischendurch war Ndybisi zwei Monate Saisonarbeiter bei einem großen Logistikunternehmen. Seit Oktober ist er wieder Kunde beim AMS. Eine Situation, die für ihn nur schwer zu ertragen ist: Das Geld, das er vom FC Dornbirn erhält, reicht nicht aus, um eine Familie zu ernähren. Vor allem deswegen geht dem freundlichen jungen Mann langsam die Geduld aus.
„Fußball ist Kopfsache“
Die Arbeitslosigkeit beinträchtige auch seine Leistungen als Torwart, meint Ndybisi: „Fußball ist Kopfsache. Wenn du an etwas anderes denken musst, kannst du nicht gut spielen.“ Doppelt bitter: Der andere Torhüter des FC Dornbirn, Dominik Lampert, ist derzeit verletzt. Ndybisi muss deshalb jedes Wochenende spielen – anstatt sich, wie früher, mit Lampert abwechseln zu können. Den Fußball aufgeben will er aber nicht: „Meine Frau sagt immer zu mir: Wenn du nicht mehr Fußball spielst – Was bleibt dir dann noch? Und sie hat Recht.” (MST)
Wenn Sie Edwin-Joshua Ndybisi helfen wollen, wenden Sie sich bitte an:
Markus Sturn
Russmedia Digital GmbH
Gutenbergstraße 1
A-6858 Schwarzach
Mail: markus.sturn@russmedia.com
Tel.: 0676 88005419
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