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Topstars bei Österreich-Rundfahrt

Die Österreich-Radrundfahrt präsentiert sich bei ihrer 60. Auflage mit der stärksten Besetzung der Geschichte.

Angesichts des Klassefeldes wird das Ziel der heimischen Asse, Spitzenplätze herauszuholen, schwierig zu erreichen sein.

Der zweifache Straßen-Champion und Olympiasieger Paolo Bettini (2006/2007 bzw. Athen 2004) nimmt am Sonntag in Klausen (Südtirol) im Regenbogentrikot die ersten drei der insgesamt rund 1.080 Kilometer in Angriff. Der kleine Italiener, der sich auf die Sommerspiele in Peking vorbereitet, kann sich aber erst ab der vierten Etappe so richtig in Szene setzen. Davor geht es ins Hochgebirge, das nicht sein bevorzugtes Betätigungsfeld ist. Gleiches gilt für den belgischen Superstar und Ex-Weltmeister Tom Boonen (2005), dessen Image zuletzt durch eine Kokainaffäre angekratzt wurde.

Für die schnellen Lokalmatadore Rene Haselbacher und Peter Wrolich wird es schwierig, bei einem ihrer raren Auftritte in der Heimat den ersten Ö-Tour-Etappensieg zu landen. Denn neben Boonen und Bettini verfügen u.a. auch Abel Richeze (ARG), Danilo Hondo und Andre Korff (beide GER) über Sprint-Qualitäten. Kandidaten für den Sieg im Prolog in Klausen sind zwei Olympiasieger. Für den Briten Bradley Wiggins sowie den Australier Bradley McGee ist die Rundfahrt Teil der Vorbereitung auf Peking, wo sie ihre Erfolge von Athen 2004 wiederholen möchten.

Die heimischen Kletterer haben auf den ersten drei Etappen und damit einmal öfter als im Vorjahr Gelegenheit, den nötigen Vorsprung für das Einzelzeitfahren am vorletzten Tag herauszuholen. Auf der Fahrt von Klausen nach Toblach (Südtirol), von Toblach nach Kitzbühel und von Kitzbühel nach Prägraten am Großvenediger warten von Montag bis Mittwoch sechs Bergwertungen der höchsten bzw. ersten Kategorie. Das ist das liebste Terrain des Tirolers Thomas Rohregger, der nach Rang zwei im Vorjahr diesmal den Gesamtsieg anpeilt.

Der 24-jährige Kapitän des Elk-Rennstalls ist wohl der einzige heimische Siegkandidat. Denn Gerrit Glomser, der bisher letzte Sieger aus Österreich (2002 und 2003), hat wegen Atemproblemen, die durch einen Beckenschiefstand verursacht werden, keine konstante Topform. “Es kann einen Tag gut gehen, aber ich habe es nicht im Griff, wann was passiert”, erklärte der sechsfache Etappensieger, der am Mittwoch im Gaisbergrennen erstmals wieder voll belasten konnte. Bei Hans Peter Obwaller (Team Wels Gourmetfein), dem Zweiten von 2001 und 2002, muss man abwarten, ob die zuletzt gezeigte gute Form (Vize-Staatsmeistertitel) für die gesamte Rundfahrt ausreicht.

Konkurrenz gibt es mehr als genug, obgleich die Ambitionen der ausländischen Fahrer, die sich teils in einer Phase der Vorbereitung auf andere Rennen befinden, schwer abzuschätzen sind. Potenzial hätte etwa Ex-Giro-Sieger Paolo Savoldelli (ITA/Team LPR). Der Gesamtsieger könnte aber nach Tom Danielson (USA) und Stijn Devolder (BEL) auch zum dritten Mal in Folge aus dem Team von Johan Bruyneel kommen, der Lance Armstrong zu sieben Tour-de-France-Siegen geführt hat. Nach Ende des Engagements von Discovery Channel leitet der Belgier nun das Team Astana und schickt im Slowenen Janez Brajkovic (24) einen starken Berg- und Zeitfahrer nach Österreich.

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