Top-Ranking: Das sind die Big Player in der Vorarlberger Wirtschaft

Zwischen Rhein, Bodensee und Arlberg sitzen Weltmarktführer, Global Player, hochautomatisierte Produktionsbetriebe und innovationsstarke Mittelständler – häufig familiengeführt, international ausgerichtet und mit tiefer technischer Kompetenz. Das bestätigt auch das aktuelle TOP-500-Ranking 2025 des Wirtschaftsmagazins "trend."
So viel Umsatz machen Vorarlberger Top-Firmen
- 27 Unternehmen mit Sitz in Vorarlberg zählen zu den 500 größten Betrieben Österreichs.
- Damit liegt das westlichste Bundesland im nationalen Vergleich bei einem Unternehmensanteil von rund 5,4 Prozent.
- Der gesamte konsolidierte Umsatz dieser 27 Unternehmen summiert sich auf stolze 26 Milliarden Euro.
- Acht Unternehmen überschreiten die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro.
- Über 93.000 Mitarbeiter stehen auf der Gehaltsliste dieser Vorarlberger Großunternehmen.
Wer dominiert – und warum?
1. Alpla (Hard)
Netto-Umsatz: 4,9 Mrd. Euro | Mitarbeitende weltweit: 24.350
Alpla, im Österreich-Ranking auf Platz 19, ist ein weltweit führender Anbieter von Kunststoffverpackungen. Das Unternehmen produziert Verpackungslösungen für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie und betreibt Werke in über 45 Ländern.

2. Gebrüder Weiss (Lauterach)
Netto-Umsatz: 2,71 Mrd. Euro | Mitarbeitende: 8.700
Das internationale Transport- und Logistikunternehmen ist eines der ältesten seiner Art weltweit und liegt im österreichischen Top-500-Ranking auf Platz 41. Es bietet umfassende Dienstleistungen von Landtransport bis zu Air & Sea Logistics und betreibt ein dichtes Netzwerk an Standorten.

3. Blum Group (Höchst)
Netto-Umsatz: 2,32 Mrd. Euro | Mitarbeitende: 9.211
Blum, auf Platz 48 im Österreich-Ranking, ist bekannt für innovative Möbelbeschläge und beliefert weltweit die Möbelindustrie. Das Unternehmen legt großen Wert auf Forschung und Entwicklung sowie Lehrlingsausbildung.
4. Rauch Fruchtsäfte (Rankweil)
Netto-Umsatz: 1,77 Mrd. Euro | Mitarbeitende: 2.985
Rauch zählt zu den größten Fruchtsaftproduzenten Europas. Die Marke ist in zahlreichen Supermärkten vertreten, das Unternehmen betreibt zudem Abfüllwerke im In- und Ausland.
5. illwerke vkw (Bregenz)
Netto-Umsatz: 1,57 Mrd. Euro | Mitarbeitende: 1.344
Das Energieunternehmen ist für Stromerzeugung, -verteilung und -verkauf in Vorarlberg verantwortlich. Es betreibt unter anderem große Wasserkraftwerke im Montafon und steht zu 100 Prozent im Eigentum des Landes.
6. Rhomberg Holding (Bregenz)
Netto-Umsatz: 1,3 Mrd. Euro | Mitarbeitende: 4.000
Die Rhomberg Gruppe ist in den Bereichen Bau, Ressourcen und Bahntechnik tätig. Sie kombiniert traditionelles Handwerk mit nachhaltigen Lösungen und hat Standorte in mehreren Ländern.
7. Zumtobel Group (Dornbirn)
Netto-Umsatz: 1,13 Mrd. Euro | Mitarbeitende: 5.350
Die Zumtobel Group ist ein international führender Anbieter von Lichtlösungen und Lichtmanagementsystemen. Die Marken Zumtobel, Thorn und Tridonic sind weltweit etabliert.
8. Doppelmayr Holding (Wolfurt)
Netto-Umsatz: 1,06 Mrd. Euro | Mitarbeitende: 3.517
Doppelmayr ist Weltmarktführer im Seilbahnbau. Die Anlagen kommen nicht nur in Skigebieten, sondern auch im urbanen Verkehr zum Einsatz – von La Paz bis Singapur.

9. Loacker Recycling (Götzis)
Netto-Umsatz: 939 Mio. Euro | Mitarbeitende: 1.321
Loacker zählt zu den führenden Recyclingunternehmen im deutschsprachigen Raum. Es verarbeitet Altmetalle und Elektronikschrott und leistet damit einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
10. Haberkorn Holding (Wolfurt)
Netto-Umsatz: 790 Mio. Euro | Mitarbeitende: 2.504
Haberkorn ist ein führender technischer Händler für Industriebedarf, Arbeitsschutz und Bau. Das Unternehmen betreut Kunden in mehreren Ländern Europas und setzt auf digitale Lösungen im Einkauf.
Umsatzentwicklung: Die größten Gewinner und Verlierer in Vorarlberg
Welche Unternehmen haben ordentlich zugelegt – und bei wem lief’s nicht so rund? Der Blick auf die Umsatzentwicklung zeigt: In Vorarlberg tut sich einiges.
Top 3 Umsatzgewinner
1. i+R Gruppe (Lauterach) +13,87 %
i+R ist längst mehr als ein Bauunternehmen. Die i+R Gruppe ist auf drei Pfeilern aufgebaut, die es ermöglichen, auch in schwierigen Zeiten solide aufgestellt zu sein: Bauen, Immobilien und Bagger. Das Unternehmen, das im Baubereich in der Bodenseeregion einige der größten Quartiersentwicklungen realisiert, ist nicht nur in Vorarlberg, sondern auch international eine Größe.

2. Pfanner Holding (Lauterach) +12,07 %
Der Lauteracher Fruchtsaft- und Eisteehersteller Pfanner konnte im vergangenen Jahr erneut ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen. Herausforderungen lagen vor allem in der Rohstoffsituation, was zu deutlichen Preissteigerungen führte. Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 455 Millionen Euro. Insgesamt konnte Pfanner 2024 starke Entwicklungen in den Kernmärkten verzeichnen.
3. Doppelmayr Holding (Wolfurt) +11,81 %
Die Doppelmayr Gruppe zog eine positive Bilanz über das Geschäftsjahr 2023/24. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,81 Prozent auf 1,057 Milliarden Euro. Damit wurde zum ersten Mal die Milliardengrenze geknackt. Grund waren vor allem Großaufträge aus Europa, Nordamerika und Asien. Vor allem im Seilbahnbereich haben Kunden kräftig investiert. Zudem war die Auftragslage im Intralogistik-Segment sehr zufriedenstellend.
Die größten Umsatzverlierer
1. EHG Stahlzentrum (Dornbirn) –14,6 %
Bei EHG ging es deutlich bergab. Die Preise für Stahl und Aluminium fielen – und mit ihnen die Umsätze. Die Nachfrage in der Industrie schwächelte, der Wettbewerbsdruck nahm zu. Das bekam auch das Dornbirner Unternehmen deutlich zu spüren.
2. illwerke vkw (Bregenz) –14,15 %
Trotz stabiler Stromproduktion und starkem Gewinn gab's beim Umsatz ein Minus. Nach den Rekordjahren 2022 und 2023 normalisierten sich die Großhandelspreise – und das ließ den Gesamtzumsatz des Landesenergieversorgers merklich schrumpfen.
3. Getzner Textil (Bludenz) –11,66 %
Nach den Rekordumsatzzahlen im Jahr 2023 musste das Textilunternehmen im vergangenen Jahr einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Bis auf den Umsatz gibt Getzner Textil traditionell keine weiteren Geschäftszahlen bekannt.
Mitarbeiterentwicklung 2024: Diese Vorarlberger Unternehmen wachsen – andere bauen ab
Wer stellt ein, wer reduziert? Die größten Veränderungen beim Personalstand im Vergleich zu 2023 zeigen ein deutliches Bild.
Top 3 beim Mitarbeiterzuwachs
Rauch Fruchtsäfte (Rankweil) +9,5 %
Trotz der herausfordernden Wirtschaftslage konnte das Unternehmen weiterwachsen, ebenso wie die Belegschaft: Knapp 250 neue Mitarbeitende verstärken nun das Team, das auf insgesamt 2985 Personen angewachsen ist. Als Lebensmittelhersteller ist das Unternehmen weniger von Konjunkturschwankungen betroffen als andere Branchen.

Rupp AG (Hörbranz) +5,38 %
Auch der Käseproduzent Rupp ist personell gewachsen. Gestiegene Nachfrage, vor allem im Exportgeschäft, sowie der Ausbau von Produktionskapazitäten führten zu einer deutlichen Aufstockung beim Personal.
Rhomberg Holding (Bregenz) +5,26 %
Die Rhomberg Gruppe legte bei den Mitarbeitenden ebenfalls spürbar zu. Neue Projekte im Hoch- und Tiefbau, insbesondere im Bereich nachhaltiger Infrastruktur, erforderten zusätzliche Fachkräfte – auch international.
Diese Unternehmen bauten Stellen ab
Meusburger Georg GmbH & Co KG (Wolfurt) –11,88 %
Der Normalienhersteller reagierte 2024 auf eine schwächere Auftragslage im Werkzeug- und Formenbau mit einem deutlichen Stellenabbau. Die Branche ist stark von der internationalen Industriekonjunktur abhängig.
Hirschmann Automotive (Rankweil) –11,21 %
Beim Automobilzulieferer kam es zu strukturellen Anpassungen. Die Marktnachfrage ist 2024 spürbar schwächer gewesen als gedacht. Außerdem erfordert der Wandel hin zur E-Mobilität hohe Investitionen. Als Zulieferer für die Autoindustrie spürt Hirschmann auch den Druck durch Konkurrenz aus Asien.
Collini Holding (Hohenems) –7,47 %
Auch Collini musste Personal abbauen. Die Auftragslage in der metallverarbeitenden Industrie war 2024 rückläufig. Das Unternehmen setzt zunehmend auf Effizienz und technologische Weiterentwicklung.
Wirtschaftskraft aus dem Rheintal
Die aktuellen Zahlen zeigen: Vorarlbergs Wirtschaft bleibt kraftvoll, wandlungsfähig und zukunftsorientiert. Die Unternehmen der Region behaupten sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen nicht nur in einem dynamischen Umfeld, sondern setzen auch gezielt auf strategisches Wachstum, Innovation und globale Wettbewerbsfähigkeit. Diese Entwicklung unterstreicht den Stellenwert Vorarlbergs als wirtschaftliches Rückgrat im Westen Österreichs.
Stärken der Vorarlberger Unternehmen im Überblick
- Exportorientierung: Viele Unternehmen erzielen über 80 % ihres Umsatzes im Ausland.
- Eigentümerstrukturen: Vorarlberg ist eine Bastion des Familienunternehmertums.
- Industrielle Tiefe: Maschinenbau, Elektronik, Kunststofftechnik und Textil dominieren.
- Arbeitsmarkt: Trotz Fachkräftemangels halten sich Beschäftigungszahlen relativ stabil.
- Innovationskraft: Zahlreiche Unternehmen investieren überdurchschnittlich in F&E.
(VOL.AT)
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