Tobende Frau niedergeschossen: Verfahren gegen Polizisten vor Einstellung

Laut einem Bericht der Tageszeitung “Kurier” (Dienstagsausgabe) hat das Justizministerium der Staatsanwaltschaft grünes Licht gegeben, das Verfahren gegen den Beamten einzustellen. Weder im Justizressort noch bei der Wiener Staatsanwaltschaft wollte man das am Abend offiziell bestätigen.
Insgesamt fünf Polizisten waren am 7. März in die Wohnung in der Goldschlagstraße in Wien-Fünfhaus eingedrungen, nachdem die panisch klingende Frau der Feuerwehr telefonisch einen Brand gemeldet hatte. Die Feuerwehrleute nahmen am Einsatzort weder Flammen noch Brandgeruch wahr, hörten jedoch Schreie aus dem Wohnungsinneren. Sie verständigten die Exekutive.
Frau wurde von mehreren Schüssen getroffen
Die Frau, die laut einem Gutachten unter einer schweren Psychose leidet und sich in der Duschkabine versteckt hatte, ging dann mit zwei Messern auf die Beamten los, die sich ihr annäherten. Dem ballistischen Gutachten zufolge wurde sie von sieben Schüssen getroffen, ehe sie taumelte und zu Boden ging. Danach soll sie sich wieder aufgerichtet und den Angriff fortgesetzt haben, worauf zwei weitere Schüsse abgegeben wurden. Seither sitzt die 37-Jährige im Rollstuhl. Über die Frau wurde erst vor wenigen Wochen eine bedingte Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verhängt.
Polizist plädiert auf Notwehr
Der Polizist hatte eine Notwehrsituation angegeben, der sich offenbar die Anklagebehörde anschließen will. Laut “Kurier” sei diese Version aber nicht mit dem gerichtsmedizinischen Gutachten in Einklang zu bringen, wonach sich die Frau bei den ersten sieben Treffern nicht, wie von dem Beamten angegeben, in drohender aufrechter Haltung befunden und gegen einen Kollegen Stichbewegungen gemacht habe. Der Expertise zufolge war die Frau vielmehr schon bei den ersten Schüssen in stark nach vorne gebeugter Haltung vor den Beamten, heißt es in dem Artikel.
(APA)
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