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Tittler: "Testregion gilt für ganz Vorarlberg"

©Vorarlberg Live - VOL.AT
Wirtschafts-Landesrat Marco Tittler war am Montag bei "Vorarlberg live" zu Gast und warf einen Blick in die nahe Zukunft.

VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer diskutierte mit dem Politiker über die Digitalisierung des Vorarlberger Handels, seine Wünsche für die Testregion Vorarlberg, die Gefahr der Verfestigung von Langzeitarbeitslosigkeit und final über die Mobilitätslösungen der Zukunft.

Digitalisierung des Vorarlberger Handels

Zu Beginn des Gesprächs in "Vorarlberg live" ging es um die am Montag von Land und Wirtschaftskammer präsentierte Digitalisierungsinitiative "Handel.Lokal.Digital“. Ein Beratungs- und Schulungsprogramm für die Vorarlberger Händler kombiniert mit einer E-Commerce-Förderung. Ziel der neuen Initiative ist es, dass sich Vorarlbergs Unternehmen für dieses zukunftsentscheidende Thema sensibilisieren. Zielgruppe der Zukunfts-Initiative sind Betriebe, die digitale Absatzkanäle und Hilfe beim Aufbau ihres Onlinegeschäfts brauchen. Jedes Unternehmen kann mithilfe von Land und Wirtschaftskammer für sich herausfinden, was es online braucht. Grundlegende Fragen für interessierte Händler sollten sein:

  • Wie schaut meine Präsenz im Internet aus?
  • Finden mich meine Kunden?
  • Können diese meine Produkte auch online bestellen?

Vor allem Händler, die bisher nur über den regionalen Absatzkanal im Shop verkauften, könnten sich durch die Digitalisierung des Geschäfts noch einen zweiten lukrativen Absatzkanal sichern.

Gefahr der Langzeitarbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg ist auch im März 2021 weiterhin extrem hoch, wenn auch nicht mehr auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Umschulungen und Weiterbildungen sollen verhindern, dass höhere Langzeitarbeitslosigkeit in Vorarlberg zurückbleibt, sagte Tittler. Die Gesundheitskrise habe sich längst zu einer Arbeitsmarktkrise ausgeweitet. "Wir müssen jetzt die Aufgabe lösen, damit wir in 3-5 Jahren nicht einen noch höheren Fachkräftemangel in Vorarlberg haben." Die Regierung wolle daher das Land Vorarlberg nicht nur als Lebensraum, sondern auch als Wirtschaftsraum noch interessanter machen.

Kurzfristig werde es wieder mehr Menschen in Arbeit geben, wenn alle Geschäfte und Branchen wieder aufsperren. "Dies ist der beste Motor für den Arbeitsmarkt", so Tittler: Jedoch: Wenn die Wirtschaft nachhaltig hochgefahren wird, sollen seiner Ansicht nach die Kurzarbeits-Förderungen enden.

Wie schaut es mit dem Tourismus aus?

Entscheidend sei die Frage, so Tittler: "Bleiben die Grenzen zu? Wenn das Sicherheitskonzept in Vorarlberg funktioniert, warum nicht auch für Gäste aus außerhalb."

Schon in zwei bis drei Wochen sei eine erneute Öffnung des Landes vorzubereiten, ist der Landesrat überzeugt - bis dahin müsse man ein ausgereiftes Testkonzept parat haben. Eines ist für Tittler klar: Er will das Land nur gesichert und nachhaltig hochfahren.

Testregion Vorarlberg: "Wenn, dann ganz Vorarlberg"

(Anm. der Red.: Das Gespräch mit LR Tittler fand vor der abendlichen Regierungs-Pressekonferenz statt).

Tittler will Vorarlberg zu einer österreichischen Testregion machen. "Die Zahlen lassen es jetzt zu, regionale Öffnungsschritte zu machen. Vorarlberg weist bessere Werte auf, als das in Österreich der Fall ist. Es braucht aber klare Spielregeln und ein Testkonzept."

Moderator Marc Springer wollte wissen: "Betrifft diese Öffnung ganz Vorarlberg oder nur einzelne Bezirke oder gar Gemeinden?" Antwort Tittler: "Ich halte nichts davon zu sagen, im Bezirk Feldkirch ist es erlaubt, aber im Bezirk Dornbirn nicht. Denken wir an Sportevents. Warum sollte Fußballspielen in Altach erlaubt sein, aber in Dornbirn nicht. Wenn, dann für ganz Vorarlberg."

Die Mobilität der Zukunft

Die letzten Minuten des Gesprächs gehörten der Mobilität der Zukunft, S18 oder Feldkircher Stadttunnel.

(Red.)

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