Tiroler Almsaison brachte mehr Nutztierrisse
Auf das Konto von Wölfen gingen heuer bisher 172 Schafe, sechs Rinder, ein Alpaka und eine Ziege. Auf jenes von Bären 21 Schafe, ein Pferd und zwei Esel. Zudem wurden durch Bären zwei Wildfütterungen und ein Bienenstand beschädigt. Der Goldschakal verursachte indes den Verlust von 13 Schafen. Die finalen Zahlen zu den durch große Beutegreifer verursachten Schäden, insbesondere zu verletzten und vermissten Tieren, lagen vorerst noch nicht vor, wurde betont.
Auch Zahl der nachgewiesenen Wolfsindividuen gestiegen
Unterdessen stieg nicht nur die Anzahl der Risse durch Wölfe in Tirol, sondern auch die Gesamtzahl der genetisch nachgewiesenen Wolfsindividuen: 25 waren es heuer. Die meisten stammten aus der italienischen Quellpopulation, zusätzlich wurde ein Wolf aus der dinarischen Population nachgewiesen. Die höchste Wolfspräsenz war laut Land in den Bezirken Lienz und Innsbruck-Land mit jeweils sieben Individuen zu verzeichnen, gefolgt vom Bezirk Landeck mit fünf Individuen.
Ein Bär wurde heuer im Bundesland 22 Mal nachgewiesen - zuletzt Anfang Oktober mit einer Wildkamera im Gemeindegebiet von Pfunds (Bezirk Landeck). Anhand der bisher vorliegenden Ergebnisse von weiterführenden genetischen Untersuchungen von Proben waren in Tirol heuer zumindest zwei männliche Bärenindividuen zugegen: Eines davon im Tiroler Oberland - es handle sich dabei um dasselbe Individuum, das bereits im letzten Jahr in der Region nachgewiesen werden konnte - und ein weiters Individuum in Osttirol.
"Die steigenden Risszahlen durch Großraubtiere machen deutlich, dass der Schutz unserer Nutztiere weiterhin konsequent verfolgt werden muss", erklärte Landeshauptmannstellvertreter Agrarlandesrat Josef Geisler (ÖVP). In Tirol ging man weiter mit Abschussverordnungen gegen Wölfe vor - bis dato wurden heuer insgesamt 26 erlassen. In sechs Fällen kam es dann auch zu Abschüssen.
Ziel bleibe reguläre Wolfs-Bejagung
"Unser langfristiges Ziel bleibt die reguläre Bejagung des Wolfes. Wichtig ist, dass wir im Anlassfall auch in Zukunft schnell reagieren und Abschüsse ohne langen bürokratischen Vorlauf veranlassen können", wiederholte Geisler zudem die bereits angekündigte politische Stoßrichtung. Herdenschutzprojekte würden hingegen "keinen hundertprozentigen Schutz bieten" - wiewohl der Sommer auf den Herdenschutz-Projektalmen erfolgreich verlaufen sei. Die bisherigen Erfahrungen damit hätten deutlich gemacht, "dass der finanzielle Aufwand enorm ist und es für einen flächendeckenden Herdenschutz vor allem an speziell ausgebildetem Hirtenpersonal fehlt."
Abseits der Risse zog man eine positive Bilanz der Tiroler Almsaison - "trotz vereinzelter Wetterkapriolen". In vielen Regionen hätten ausreichende Niederschläge und gute Grasbestände für zufriedenstellende Weidebedingungen gesorgt.
(APA)
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