Tirol überlegt Freischaltung der Impftermine für alle Altersgruppen

"Wir schauen uns das an, weil wir bei den Impfungen schon sehr weit vorangeschritten sind", erklärte die neue Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) im APA-Interview.
Man werde zuvor noch mit den Systempartnern und niedergelassenen Ärzten reden, um den Impfstatus hinsichtlich der älteren Menschen und Risikogruppen zu erheben. Dann werde man entscheiden - jedenfalls noch bis Ende Mai.
Weiter Maskenpflicht für Geimpfte
Dass in Österreich analog zu den USA bereits jetzt vollimmunisierte Menschen keine Masken auch in Innenräumen mehr tragen müssten - dem wollte Leja nicht das Wort reden, aber: "Ab einer gewissen Impfquote, sollte man darüber diskutieren." Wie hoch diese Impfquote sein sollte - dahin gehend legte sich die Landesrätin nicht fest. Jetzt schon für Immunisierte die Masken fallen zu lassen, wäre "unsolidarisch". Schließlich gebe es noch viele, die bis dato nicht die Möglichkeit gehabt hätten, sich impfen zu lassen: "Das ist eine Frage der Solidarität. Die Geimpften müssen noch ein bisschen durchhalten."
Eine Impfaktion für Kinder und Jugendliche - so wie in Wien - ist in Tirol vorerst unmittelbar noch nicht vorgesehen. In der Bundeshauptstadt sollen Eltern ihre zwölf- bis fünfzehnjährigen Kinder über eine Vormerkplattform einmal vormerken und anmelden können. Ein solcher Schritt werde aber mit Experten diskutiert, ließ Leja wissen.
Keine Ausweitung der Testkapazitäten nach Öffnungen
Die mit folgender Woche über die Bühne gehenden Öffnungsschritte werden im Bundesland indes zu keiner Ausweitung der Testkapazitäten führen. Die Gesundheitslandesrätin verwies auf die bereits jetzt bestehende hohe Dichte an Testmöglichkeiten und zeigte sich optimistisch: "Die Kapazitäten sollten ausreichen." Die zuletzt bekannt gewordenen inkorrekten Vorgänge bei Testungen durch private Anbieter sah die Landesrätin "nicht als flächendeckendes Problem". Es handle sich um "einige schwarze Schafe", deshalb habe man nun auch anonyme Kontrollen angeordnet. Sie gehe nicht davon aus, dass dabei nicht korrekte Vorgänge in großem Ausmaß zum Vorschein treten.
Hinsichtlich der Gesamt-Corona-Lage zeigte sich Leja optimistisch: Sie hoffe, dass "wir in der auslaufenden Pandemie sind", wenngleich sie sich vor zeitlichen Prognosen hinsichtlich einer vollkommenen Normalität hüte. Dass ihr neues Amt mit einem "schweren Erbe" einhergeht - ihr Vorgänger Bernhard Tilg (ÖVP) befand sich nach Aufkommen der Causa Ischgl in der Dauerkritik - davon wollte Leja nicht sprechen. Im vor allem international heftig kritisierten Tiroler Corona-Krisenmanagement ortete sie auch "sehr viel Positives" und ein "extremes Engagement": "Vieles wurde sehr gut gemacht." Als neue oberste Tiroler Krisenmanagerin sah sich die Unterländerin nicht, sie sei Teil eines Teams.
Über Corona hinaus will die Quereinsteigerin etwa im Rahmen des Tiroler Vorsitzes in der Landeshauptleutekonferenz im zweiten Halbjahr den kürzlich verabschiedeten Plan "Pflege Tirol 2030" auf das bundespolitische Tapet bringen. Ihr Ziel sei es unter anderem, eine länderübergreifende Lösung zu erarbeiten, wie man den Bedarf an Pflegekräften - in Tirol sind es 7.500 bis zum Jahr 2030 - stemmen könne.
(APA/Red)
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