Tirol: Campingplatz evakuiert

Im Tiroler Unterland spitzte sich gegen Mittag die Hochwasser-Gefahr vor allem im Raum St. Johann zu.

„Die Niederschläge sind nach wie vor anhaltend intensiv. Einige Unterführungen und Ortsteile in St. Johann stehen unter Wasser – so sind wegen Überflutungen die Loferer und die Hochkönig-Bundesstraße derzeit gesperrt“, berichtete Martin Grander, Katastrophenschutz-Beauftragter der BH Kitzbühel, der am Vormittag im Großachen-Gebiet unterwegs war.

Der Bürgermeister von St. Johann, Josef Grander, richtete ans Bundesheer eine Assistenz-Anfrage zum Abfüllen von Sandsäcken. Unterbrochen war unterdessen auch die Bahnstrecke der ÖBB zwischen Hochfilzen und Leogang.

„Leider haben sich die prognostizierten Niederschläge bei uns ausgewirkt. Während die Flüsse Lech und Vils als erste dran waren und wir in Steeg ein markantes Hochwasser gehabt haben, ist es jetzt im Großachen-Gebiet von St. Johann kritisch. Hier haben wir die Hochwassermarke drastisch überschritten und liegen teilweise im Bereich eines 100-jährigen Hochwassers. Jetzt weitet sich diese Lage Richtung Kössen aus“, erklärte Wolfgang Gattermayr, Leiter des Sachgebiets Hydrographie der Landesabteilung Wasserwirtschaft.

„Inzwischen sind Lech und Vils wieder fallend“, beruhigte Marcel Innerkofler, der Leiter der Landeswarnzentrale im Landhaus in Innsbruck. Bereits in der Nacht hatte es im Bezirk Reutte Hochwasser-Alarm gegeben. Zahlreiche Landesstraßen waren vorübergehend gesperrt oder nur erschwert passierbar. So war zwischen Ehrwald und Garmisch die B 187 gesperrt sowie die Lechtal-Bundesstraße B 198 bei Elbigenalp.