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Tiefschlag für Aleksander Aleksic

Aleksander Aleksic soll schon wieder abrüsten. Der Dornbirner boxt in der Olympia-Qualifikation somit auch um eine zweite Chance im Bundesheer. Sagt auch Oberstabswachtmeister Daniel Devigili.

Es ist erst vier Monate her, dass Aleksander Aleksic in das Bundesheer einrücken durfte. In zwei Monaten soll dieser Auftrag für das Aushängeschild des Boxklubs Dornbirn schon wieder vorbei sein. “Es gibt eigentlich nichts, was zu machen wäre”, sagt selbst Daniel Devigili, Oberstabswachtmeister des HLSZ Dornbirn, im Gespräch mit der NEUE am Sonntag.

Matura contra WM

Dem Sonntag liegt der Brief des Rekruten Aleksic an Amtsdirektor Oberleutnant Helmut Iwanoff vor, in dem der Dornbirner bittet, dass seine sportlichen Leistungen noch einmal beurteilt werden sollen. Die Liste der aufgeführten Erfolge – u.a. mit 18 Jahren zweifacher Österreichischer Meister, 2007 unbesiegt, Sieg beim Acht-Nationen-Turnier in Wr. Neustadt – ist lang, jedoch fehlt der große internationale Erfolg, wie auch Devigili anmerkt: “Welchen Stellenwert besitzt das Acht-Nationen-Turnier? Eine EM oder WM fand eben nicht statt.” Zumindest nicht für Aleksander Aleksic, der 2007 der Matura gegenüber der WM in Chicago den Vorzug gab. Sollte der ehemalige Kadetten-EM-Dritte deshalb abrüsten müssen? Es sieht ganz danach aus, als ob die beiden Olympia-Qualifikationen vom 24. Februar bis 2. März in Pescara/Italien und vom 7. bis 14. April in Athen/Griechenland richtungsweisend für Aleksic sein werden. “Kann er sich für Olympia qualifizieren, gibt es im Herbst eine zweite Chance”, so Devigili, der als ehemaliger Karate-Weltmeister wohl nichts lieber täte, als einem jungen Kampfsportler zu helfen. “Er ist ein Arbeiter und von sich überzeugt. Das gefällt mir.”

Politisch stark

Dass es “sehr professionelle Verbände” gibt, die “politisch sehr stark” sind und “die einfach gute Argumente haben, wenn sie einen Weltmeister hervorbringen”, will und kann Devigili gar nicht abstreiten. Und dass sich das Heer herausnimmt, die zu fördern, die bei der Heeres-WM für die Medaillen sorgen, auch nicht. In einer Leistungsbeurteilung (Diagnosegespräch) treffen sich der jeweilige Verband, die Bundessportorganisation und das Bundesheer (zumeist Amtsdirektor OL Helmut Iwanoff und HSZ-Kommandant Oberst Gerhard Eckelsberger). Der Sportler reicht zuvor die besten fünf Ergebnisse (s)eines Jahres ein. Devigili: “Es ist nicht einfach, Schwimmer mit Leichtathleten oder Boxer mit Langläufer zu vergleichen. Aber genau dies gilt es zu tun.” Mit dem Salzburger WM-Starter Oliver Obradovic (Militärperson auf Zeit) verbleibt zumindest ein Faustkämpfer im Bundesheer – von derzeit 189 längerverpflichteten Bundesheer-Leistungssportlern. Unter ihnen elf Judokas, 13 Leichtathleten und 17 Alpine.

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