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Thiem verteidigte ersten ATP-Titel in Nizza mit Erfolg

22-Jähriger feierte sechsten Turniersieg auf ATP-Tour
22-Jähriger feierte sechsten Turniersieg auf ATP-Tour
Dominic Thiem kommt wie im Vorjahr mit einem Turniersieg im Gepäck zu den French Open. Österreichs Tennis-Star hat seinen ersten ATP-Titel erfolgreich verteidigt. Der 22-Jährige besiegte am Samstag im Finale von Nizza den Deutschen Alexander Zverev mit 6:4,3:6,6:0. Für Thiem ist es sein insgesamt sechster Turniersieg, sein dritter in dieser Saison.


Seinen Premierentitel hatte Thiem in Vorjahr in Nizza errungen. Ein Jahr später kam die Nummer 15 der Welt erstmals als Titelverteidiger und Topfavorit – und wurde dieser Rolle vollauf gerecht. Im Endspiel gegen den drei Jahre jüngeren Zverev hatte der topgesetzte Niederösterreicher zwischenzeitlich aber mehr zu kämpfen als im bisherigen Turnierverlauf, in dem er keinen Satz abgegeben hatte.

Thiem startete verhalten, kassierte ein frühes Break zum 1:2. Nach dem Rebreak zum 4:4 bekam Zverev beim Stand von 4:5 und 15:15 bei eigenem Aufschlag Nasenbluten. Der 19-Jährige schien davon aus dem Konzept gebracht. Er machte danach im ersten Satz keinen Punkt mehr, beendete ihn in seinem ersten ATP-Finale mit einem von insgesamt neun Doppelfehlern.

Den Schwung schien Thiem auch in den zweiten Durchgang mitzunehmen. Österreichs Nummer eins punktete mit variantenreichem Spiel. Nach seinem Aufschlaggewinn zum 2:0 kassierte er aber prompt das Rebreak. Zverev kämpfte sich zurück, nahm Thiem noch zweimal den Aufschlag ab und verwertete seinen ersten Satzball.

Thiem ließ sich daraufhin einige Minuten am Oberarm bzw. an der Schulter behandeln – und kam deutlich verbessert zurück. Der Österreicher breakte Zverev zum Auftakt des Entscheidungssatzes zu Null und blickte nicht mehr zurück. Zverev schien im Finish auch die Kraft zu fehlen. Der als Nummer acht gesetzte Deutsche musste in allen seinen Spielen in Nizza über die volle Distanz von drei Sätzen gehen.

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung in Nizza war der 22-jährige Lichtenwörther hochzufrieden. “Ich bin unglaublich glücklich. Es war das erste Mal für mich, dass ich als Titelverteidiger zu einem Turnier gekommen bin und ich habe es gleich geschafft, das ist wirklich etwas Spezielles.”

Speziell wird in seiner Karriere wohl auch das Duell mit dem erst 19-jährigen Zverev werden. Der junge Deutsche hat eine ähnlich große Zukunft vor sich wie Thiem. “Ich gratuliere dir, Sascha, für dein erstes Finale. Ich bin wirklich sicher, dass dein erster Titel sehr bald kommen wird. Du bist so ein toller Spieler”, lobte Thiem seinen Finalgegner.

Dieser hatte Thiem zuvor ebenso gratuliert. “Du hast hier wieder so eine großartige Woche gehabt”, sagte Zverev, der auch Thiem-Coach Günter Bresnik und das Betreuerteam erwähnte. “Ihr habt einen sehr guten Job in der Vergangenheit gemacht, deshalb ist er auf einem guten Weg in die Top Ten.”

In seinem insgesamt achten ATP-Finale behielt Thiem zum sechsten Mal die Oberhand. In dieser Saison musste er sich lediglich vor drei Wochen in München in einem Endspiel dem Deutschen Philipp Kohlschreiber geschlagen geben. Davor hatte er im Halbfinale Zverev ausgeschaltet. Es war das erste ATP-Duell der beiden Jungstars gewesen. Auch das zweite ging in drei Sätzen an Thiem.

Mit dem Siegerscheck von 82.450 Euro übertraf Thiem alleine in diesem Jahr die Preisgeld-Marke von einer Million Dollar. In seiner gesamten Karriere hat der Lichtenwörther bereits mehr als drei Millionen eingespielt. In dieser Saison hat einzig der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic mehr Matches auf der ATP-Tour gewonnen. In der Jahreswertung, dem ATP-Race, liegt Thiem weiter auf Rang sechs, in der Weltrangliste auch nach dem Turniersieg auf Platz 15.

Thiem ist nach dem zweiten Titel an der Cote d’Azur auch vom Schauplatz Nizza begeistert. “Ich konnte einen Tag vor dem Turnier Sightseeing machen, und ihr könnt wirklich glücklich sein, hier zu leben”, sagte er zum Publikum. In Sachen French Open sieht sich Thiem in guter Verfassung. “Das war eine perfekte Woche vor Roland Garros. Es sind ähnliche Plätze und die gleichen Bälle. Ich glaube, dass jeder, der hier spielt, gut vorbereitet für die French Open ist. Ich hoffe das für mich selbst, und ich hoffe, dass ich dort Sascha in der dritten Runde sehe”, meinte Thiem in Richtung Zverev blickend.

Zverev ist ein möglicher Drittrunden-Gegner Thiems, der sein Erstrundenmatch gegen Inigo Cervantes (ESP) laut ersten Informationen, die sein Coach Bresnik erhalten hat, voraussichtlich erst Dienstag spielen muss. Apropos Bresnik: Die Trophäe in Nizza könnte man eigentlich schon bald nach ihm benennen – immerhin hat vor den beiden Titeln Thiems 2014 Ernests Gulbis in Nizza triumphiert. Ein Hattrick also für Bresnik-Schützlinge.

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