Thermen trotz Coronavirus geöffnet: Risikogruppen von Besuch abgeraten

Uni- und Schulschließungen, gesperrte Museen, Absagen von Konzerten, Messen und Sport-Events - das grassierende Coronavirus schränkt das öffentliche Leben gerade deutlich ein. Die heimischen Thermen, die vor allem an Wochenenden von vielen hundert Menschen besucht werden, bleiben hingegen offen, jedenfalls zur Zeit. Das hat der Betreiber Vamed am Mittwoch auf APA-Nachfrage erklärt.
In Österreich betreibt die Vamed neun Thermen und Resorts, die pro Jahr mehr als 3,2 Millionen Besucher zählen und damit mit Abstand Marktführer ist. Bei den Eurothermen Resorts in Oberösterreich (Bad Schallerbach, Bad Ischl, Bad Hall) sind die Thermen derzeit ebenfalls geöffnet, wie es aus dieser Gruppe zur APA hieß. Im Burgenland ist etwa auch die Therme Lutzmannsburg offen.
Therme Wien weiterhin geöffnet
Die mit Abstand größte Anlage des größten Betreibers Vamed ist die Therme Wien. In den Bundesländern gehören die Thermen bzw. Thermenhotels von Laa, Geinberg, Bad Sauerbrunn, die St. Martins Therme, das Tauern Spa Zell am See-Kaprun, die Aqua Dome Tirol Therme, das Spa Resort Styria und das Kamptaler La Pura Women's Health Resort zum Konzern.
Die Heilbäder würden regelmäßig auch virologisch besonders unter die Lupe genommen, sowohl intern als auch durch externe Prüfer, betont man in der Vamed. Dem Wasser sei entsprechend Chlor zugefügt, dies dient der Desinfektion. Außerhalb des Wassers gälten die gleichen forcierten Hygieneempfehlungen wie derzeit überall in öffentlichen Räumen.
Gäste mit Grippe-Symptomen müssen draußen bleiben
Aktuell gelte vor allem aber auch: Wer an sich grippeähnliche Symptome feststelle - also Halskratzen, Husten, Fieber - sollte den Thermen fernbleiben.
Die Therme Wien schreibt auf ihrer Homepage, man bleibe als öffentliche Gesundheitseinrichtung derzeit uneingeschränkt offen. Man stehe aber in enger Abstimmung mit Behörden und Experten. Auf diese punktuellen Abstimmungen wird auch von anderen Thermen verwiesen.
Aus der Vamed verwies man am Mittwoch auch auf heutige Äußerungen von Gesundheitsminister Rudolf Anschober im ORF-Radio, wonach es in den Thermen keine erhöhtes Ansteckungsgefahr gebe. Die European Waterpark Association hat in einer Aussendung letzte Woche das Thermen-Baden und Saunieren für Gesunde für unbedenklich erklärt. Wer regelmäßig schwimme und in die Sauna gehe, sei üblicherweise eher weniger anfällig für Krankheiten."Auch wenn das Corona-Virus nicht durch Badewasser übertragen werden kann, sollte es aus allgemeinen hygienischen Gründen selbstverständlich sein, vorher gründlich zu duschen", wird von der Waterpark Association hinzugefügt.
Abstand in den Saunen erhöhen
In den Saunen sollte Abstand zu den Sitznachbarn gehalten werden, mindestens eine Saunatuchbreite. Direkter Hautkontakt sollte vermieden werden, und "ist die Sauna etwa bei einem Aufguss bereits sehr voll, sollten Sie lieber eine andere Kabine aufsuchen", rät der Branchenverband. Die meisten der Bäder hätten als Vorsichtsmaßnahme die Reinigungsintervalle verkürzt und die regelmäßigen Desinfektionsmaßnahmen intensiviert.
Wie sich die Sorge in der Bevölkerung vor dem Coronavirus auf die Bäder- und Hotelfrequenzen auswirken wird, kann bei der Vamed derzeit noch nicht beurteilt werden. Viele Thermen sind auch Touristenmagnete, hier könnten sich die strengeren Reisebestimmungen auswirken. Andererseits könnten Stornos von Auslandsurlauben der Österreicher wieder für neuen Zulauf zu den heimischen Thermen- und Wasserparks sorgen.
(APA/Red)
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