AA

The Kitchen: Queens of Crime - Kritik und Trailer zum Film

"The Kitchen: Queens of Crime" dreht sich um Mafiageschäfte in dem berüchtigten New Yorker Stadtviertel Hell's Kitchen der 1970er-Jahre. Doch Männer sind in der Gangsterstory Nebensache. Melissa McCarthy, Elisabeth Moss und Tiffany Haddish spielen drei Frauen, die die kriminellen Geschäfte übernehmen, als ihre Gatten in den Knast wandern.

Mit "The Kitchen", einer hartgesottenen Gangsterstory, in der zur Abwechslung Frauen die Hauptrolle spielen, schickt die Drehbuchautorin und erstmalige Regisseurin Andrea Berloff drei mörderische Schauspielerinnen in den Kampf gegen den Mob-Machismo. In der Theorie spannend. In der Praxis hätte der Film mehr Finesse vertragen können. Ab Freitag im Kino.

The Kitchen: Queens of Crime - Kurzinhalt zum Film

Basierend auf der gleichnamigen DC-Comicserie von Ming Doyle und Ollie Master und unter der Regie von Andrea Berloff spielt "The Kitchen - Queens of Crime" im New York City der 1970er-Jahre - dem New York von Sydney Lumets "Serpico" (1973) und Martin Scorseses "Hexenkessel" (1973), wo die Straßen im Stadtteil Hell's Kitchen mit Mobstern übersät sind. Wenn drei von ihnen (Brian d'Arcy James, James Badge Dale und Jeremy Bobb) im Gefängnis landen, übernehmen ihre Ehefrauen, gespielt von Melissa McCarthy, Elisabeth Moss und Tiffany Haddish, das Territorium - und sie sind richtig gut darin. Alles, was die Buben können, können die Mädchen besser. Natürlich kommt das bei den Männern nicht gut an. Ihr Erfolg stört das Machtgleichgewicht in der New Yorker Unterwelt. Außerdem werden sie von einer konkurrierenden Bande von Gangstern und zwei FBI-Agenten (Common und E.J. Bonilla) ins Visier genommen.

Der schlimmste Bandenkrieg des Films liegt jedoch zwischen seinen eigenen entgegenarbeitenden Tönen. Die Frauen verwandeln sich in einer Minute zur nächsten von eingeschüchterten Hausfrauen zu tödlichen Verbrecherbossen. Während sie das Ruder übernehmen, gibt es einen starken Sinn für Galgenhumor und sogar eine Szene in einer Disco, die auf eine leichtere Art hinweist, sowie Montagen voller Pop-Hits der 70er-Jahre - das geht soweit, dass Stevie Nicks von Fleetwood Mac wie eine Nebenrolle erscheint. Gleichzeitig unterrichtet ein zärtlicher Psychopath namens Gabriel (Domhnall Gleeson) die Frauen darin, wie man eine Leiche in der Badewanne zerhackt.

The Kitchen: Queens of Crime - Die Kritik

Schwer zu sagen, ob es sich um ein Krimidrama, eine sehr schwarze Komödie oder eine MeToo-Rachefantasie handelt. Der Meister darin ist natürlich Martin Scorsese, der zum Beispiel mit "GoodFellas" (1990) den Goldmaßstab für moderne Gangsterfilme gesetzt hat. Ein tonales Gleichgewicht herzustellen ist jedoch nicht einfach.

In Anbetracht der Geschichte gibt es unvermeidliche Parallelen zu Steve McQueens Heist-Movie "Widows - Tödliche Witwen" (2018), und es ist ein Vergleich, der "The Kitchen" in jeder Hinsicht schadet. Während McQueens Film sowohl eindrucksvolle Action als auch glaubwürdige Charaktere lieferte, hat Berloff die Figuren von drei erstaunlichen Schauspielerinnen gänzlich unterschrieben und ringt sie durch eine durcheinandergebrachte Handlung, die auf seltsame Art und Weise feministisch sein soll.

Eine der Stärken von "Widows - Tödliche Witwen" war, wie ein männlich dominiertes Genre mit messerscharfen Beobachtungen über Klasse, Geschlecht und Rasse verschweißt wurde. "The Kitchen" versucht eine ähnliche Alchemie, aber es hat nicht den gleichen dramatischen Kniff und ist voll von Figuren, die sich hauchdünn anfühlen.

Comedy-Queen Melissa McCarthy, die gezeigt hat, wie fantastisch sie in "Can You Ever Forgive Me?" im vergangenen Jahr zu ernsteren Rollen wechseln kann - und für einen Oscar nominiert war -, ist das Herz des Dramas, aber es ist Elisabeth Moss, die sich von den Dreien am bequemsten in ihrer Rolle zu fühlen scheint, obwohl sie eine Frau spielt, die von den Männern um sie herum geschlagen und vergewaltigt wird - nicht weit entfernt von der Rolle, die sie aktuell in der US-Serie "Der Report der Magd" spielt.

Das Ergebnis ist per se nicht verbrecherisch. Andrea Berloff, eine Oscar-nominierte Drehbuchautorin ("Straight Outta Compton"), die hier ihr Regiedebüt gibt, hat einen soliden Gangsterfilm gemacht. Aber sie hat hauptsächlich auf Genreklischees zurückgegriffen, anstatt mit diesen tollen Frauen dem Genre etwas Neues zu geben.

Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Kinostarts
  • The Kitchen: Queens of Crime - Kritik und Trailer zum Film