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Thalsaal krönt Werk der Dorfgemeinschaft

Thal - Es ist ihm fast ein wenig „peinlich“, jetzt als Retter der Thaler Nahversorgung in den Vordergrund gerückt zu werden, aber er hat es verdient.

Günther Wirthensohn, Obmann des vor fast zwei Jahrzehnten gegründeten Selbsthilfevereins Dorfgemeinschaft Thal, die damals angetreten ist, Dorfladen, Dorfgasthaus und jetzt auch den Saal zu erhalten, zu modernisieren und für spätere Generationen zu sichern.

Gemeinschaftswerk

„Das war nicht ich allein, da haben viele mitgeholfen“, winkt er bescheiden ab, während er in alten „VN“-Ausschnitten blättert. „Thal bangt um seine Nahversorgung und wichtige Kommunikationsstätte“, hieß es damals in einem „Hilferuf“, denn der alleinstehende Oswald Kresser, der Gasthaus und Dorfladen betrieben hatte, war nach einem Schlaganfall zum Pflegefall geworden und sein Bruder Alois, der aushilfsweise den Thalern zuliebe Laden und Wirtschaft weiterführte, sah sich genötigt, das Objekt zu veräußern, um die Pflegekosten finanzieren zu können.

In die Hand genommen

Wirthensohn, damals Gemeinderat und Ortsvorsteher, bemühte sich um eine Lösung, doch die Gemeinde sah sich nicht in der Lage, die Liegenschaft zu erwerben und zu verpachten. Auch private Interessenten winkten ab. „Also gab es für uns nur noch den Weg, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Einen Verein zu gründen und mit Hilfe öffentlicher Mittel, viel Eigenleistungen und Spenden das Projekt zu finanzieren“, erinnert sich Wirthensohn und fügt an, „dass wir damals alle nicht wussten, was wirklich auf uns zukommt.“

Geworden sind es „unglaublicher Einsatz, beispielhafter Zusammenhalt, Unterstützung durch öffentliche Stellen und viele Freunde und Gönner, damit wir unseren Traum verwirklichen konnten“, freut sich Wirthensohn.

„Die Eigenleistungen mitgerechnet“, so Kassier Gerhard Violand, „wurden – Index anpassung unberücksichtigt – rund zwei Millionen Euro investiert. Davon waren etwa 1,2 Millionen öffentliche Fördermittel, gut eine halbe Million Barmittel des Vereins und etwa eine Viertelmillion Eigenleistungen. „Die freiwilligen Arbeitsstunden sind teilweise von Profis geleistet worden, denn wir haben zum Glück im Verein auch viele Handwerker und Gewerbetreibende.“ Allen voran Thomas Wörndle, der als „Lädeler“, Koch und Wirt vor allem in den Anfangszeiten vielfach unentbehrlich war.

Das Lädele betreibt Wörndle noch immer, im Gasthaus führt heute Anita Madlener Regie, die sich vom Saal natürlich auch neue gastronomische Impulse erwartet.

ZUR PERSON

Geboren: 1949
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Beruf: Pensionist
Ehrenamtlich tätig: Ortsvorsteher Thal (1985 bis 2000); Obmann Selbsthilfeverein (seit Gründung 1989)
Lebensmotto: Vernunft vor Gewalt

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