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Testpflicht für geimpfte Schüler fällt - Ende der Maskenpflicht möglich

Geimpfte Schüler ersparen sich den Coronatest.
Geimpfte Schüler ersparen sich den Coronatest. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Geimpfte Schüler sollen künftig auf ihre drei verpflichtenden Tests pro Woche verzichten dürfen, wie Bildungsminister Heinz Faßmann verrät. Auch über ein Ende der Maskenpflicht in Schulen wird nachgedacht.

Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, will Unterrichtsminister Heinz Faßmann geimpfte Schüler von den drei verpflichtenden Tests pro Schulwoche befreien. Denkbar sei außerdem eine Befreiung von der Maskenpflicht, dort, wo sie noch bestehe. Diesen Punkt wolle er aber noch genauer abwägen, sagt Faßmann. "Ein junger Mensch, der geimpft in der Klasse sitzt, soll etwas davon haben. Privilegien für Geimpfte: Das ist generell Regierungslinie."

Impfboxen an großen Schul-Standorten geplant

Den Bundesländern empfiehlt der Unterrichtsminister, Impfboxen an größeren Schul-Standorten einzurichten. Bei den Tests für Ungeimpfte peilt Faßmann eine kritische Zahl an genaueren PCR-Tests an. Angesichts der fehlenden Labor-Infrastruktur in vielen Regionen außerhalb Wiens ist jedoch weiterhin mit einer Mischung aus Antigen- und PCR-Tests zu rechnen.

NEOS fordern ganzheitliche Hilfe für Schüler im Herbst

Für das kommende Schuljahr fordern die NEOS ein "ganzheitliches, gut abgestimmtes Konzept", das neben der Infektionslage auch die körperlichen, seelischen und geistigen Folgen der Corona-Pandemie berücksichtigt. Es müsse alles dafür getan werde, damit die Schülerinnen und Schüler reibungslosen und ungestörten Unterricht erhalten können. "Auch Schulveranstaltungen und Projektwochen müssen wieder möglich sein", so Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre.

Von der Regierung fordert sie in einer Stellungnahme gegenüber der APA eine aktivere Impfpolitik: "Je mehr Personen rund um die Kinder herum geimpft sind, desto sicherer sind die Kinder. Die Impfvorräte sind da." Für Eltern, die ihre Kinder impfen lassen möchten, soll es aus Sicht der NEOS niederschwellige Angebote etwa durch die Schulärzte geben.

Schüler mit physischen und psychischen Problemen

Spezielle Maßnahmen braucht es aus Sicht von Künsberg Sarre auch, um die negativen Folgen der bisherigen Pandemie abzufangen: Vom Bildungsministerium wünscht sie sich etwa ein Programm in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen, um den Kindern wieder Lust auf Bewegung zu machen. Immerhin habe nicht nur die Zahl übergewichtiger Kinder massiv zugenommen, auch Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit und andere Folgen von Bewegungsmangel seien mehr geworden.

Eine Zunahme gab es Studien zufolge auch beim Anteil der Kinder, die gravierende psychische Probleme haben. "Es braucht hier ein stark ausgebautes Beratungs- und Therapieangebot und konkrete Umsetzungsvorschläge, damit Kinder jene Unterstützung bekommen, die sie dringend benötigen." Die von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) angekündigte Aufstockung der Posten in der Schulpsychologie um 20 Prozent sei nicht genug, immerhin gibt es derzeit nur 181 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen für 1,1 Mio. Schülerinnen und Schüler.

Großer Bedarf bei Lernförderung

Und auch bei der Lernförderung gibt es aus NEOS-Sicht mehr Bedarf: Punktuelle Maßnahmen wie die Sommerschule oder der Ausbau des Förderunterrichts im Frühjahr seien zwar gut gewesen, würden zum Aufholen von Lerndefiziten aber nicht ausreichen. Vielmehr brauche es kontinuierliche Lernbegleitung: "Wir brauchen eine Systemänderung und endlich die Umsetzung eines bundesweiten Chancenindex, der auf die jeweiligen Bedürfnisse der Schulen Rücksicht nimmt," fordert Künsberg Sarre mehr Mittel für Standorte, an denen besonders viele Schüler intensive Förderung benötigen.

(APA/red)

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