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Terminal braucht Verkehrsinfrastruktur

Die Erweiterung des Container-Terminals erfordert umfangreiche Begleitmaßnahmen zur Verkehrsbewältigung.
Die Erweiterung des Container-Terminals erfordert umfangreiche Begleitmaßnahmen zur Verkehrsbewältigung. ©stp
Kurzfristig machbare Verbesserungen sind in Lauterach bereits intensiv in Diskussion.

Lauterach. (stp) „Erst nachzudenken, wenn die Bagger am Güterbahnhof auffahren, ist zu spät. Wir müssen gewappnet sein, wenn der erweiterte Container-Terminal mehr Verkehrsaufkommen bringt“, gibt Lauterachs Bürgermeister Elmar Rhomberg die Devise aus.

Gemeinsame Sache

Wie berichtet, sollen Ende des Jahres die Arbeiten am Güterbahnhof aufgenommen werden – mit dem Baustellenverkehr und den Behinderungen für den bestehenden Güterbahnhofverkehr beginnen aber die Probleme für Lauterach, das nicht nur das wachsende Verkehrsaufkommen durch den Güterverkehr in den Griff bekommen muss, sondern auch mit der wachsenden eigenen Verkehrsflut konfrontiert ist. In diesem Zusammenhang sei nur an die Erweiterung bei Gebrüder Weiss erinnert, die vor der Fertigstellung steht und die das Verkehrsaufkommen bereits kurzfristig erhöhen wird.

Was dieses Problem kompliziert macht, ist die Einbeziehung mehrerer Stellen, die bei der Lösung zusammenarbeiten müssen. Die Bahn als Bauherr am Container-Terminal, das Land, das für die L 190 zuständig ist, die Gemeinden Lauterach und Wolfurt als kompetent für das nachrangige Straßennetz und schließlich die ASFINAG, die bereits kontaktiert wurde, weil Lauterach und das Land den Vollanschluss am Güterbahnhof fordern, um damit nicht nur das Lauteracher Problem zu entschärfen, sondern auch den Kreisverkehr Dornbirn-Nord, über den der Güterbahnhof-Verkehr in Richtung Süden bzw. Schweiz abgewickelt wird, zu entlasten.

Auch ein Sicherheitsrisiko

Unabhängig von den Plänen der Bahn am Güterbahnhof hat Lauterach das Problem einer unzulänglich gelösten Zufahrt ins stetig expandierende Industrie- und Gewerbegebiet zwischen BayWa, Spedition Braun und Flatz. Seit Jahren wird hier eine zweite Zufahrt bzw. Anbindung an die L 190 diskutiert. Dies ist auch im dringenden Interesse der Sicherheit in diesem Gebiet, das im Unglücksfall für Feuerwehr und Einsatzkräfte nur sehr erschwert erreichbar sein könnte. Eine Stichstraße mitten durch das Bautrans-Areal könnte hier Abhilfe schaffen, doch scheiterten diesbezügliche Bestrebungen auch an der Tatsache, dass der künftige Bautrans-Standort noch nicht endgültig fixiert ist. Bekanntlich muss ein Teil des Betriebsareals östlich der L 190 der Terminal-Erweiterung weichen. Eine Umsiedlung auf die andere Seite der Straße ist in Diskussion.

„Alte Tugenden“ reaktivieren

Auf der Suche nach Lösungen hat man sich im Lauteracher Rathaus an „alte Tugenden“ erinnert: „Bis zum Umbau der L 190 im Bereich der Autobahnbrücke gab es für den aus Richtung Bregenz kommenden Verkehr eine direkte Zufahrt zu BayWa usw. Seither ist hier eine Leitplanke eingezogen und die Fahrbahn verengt – wir könnten uns vorstellen, dass hier kurzfristig eine Entlastung des Kreisverkehrs machbar wäre“, so Bürgermeister Rhomberg.

Direkt zur Autobahn

Wirksamste Maßnahme zur Verkehrsbewältigung im Gewerbe- und Industriegebiet wäre jedoch eine direkte Anbindung dieses Gebiets an die Autobahn – womit wieder die ASFINAG im Spiel ist. Dort ist freilich keine Eile erkennbar. Es müssten zuerst Analysen, Untersuchungen und Gutachten erstellt werden, ehe man über Baumaßnahmen reden könne. Für Lauterach nicht akzeptabel, denn „ab Ende des Jahres entsteht hier eine Großbaustelle und wir wollen nicht, dass sich das über viele Jahre erstreckt, dass immer wieder eine dringend notwendige Maßnahme erst diskutiert, geplant und gebaut werden wird, wenn sie in Wirklichkeit schon längst fertiggestellt sein sollte“, fürchtet Rhomberg eine Kettenreaktion über viele Jahre.

„Wir sollten Verkehrslösungen anbieten können, wenn 2018 der Container-Terminal den Vollbetrieb aufnimmt – und nicht erst dann über Lösungen nachdenken“, mahnt Rhomberg Eile an.

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