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Team mit Zukunft

Österreichs Eishockey-Team feierte bei der A-WM in Norwegen mit drei Siegen den größten Erfolg seit 1994.

“Ich bin stolz auf diese Spieler”, sagt Ron Kennedy. Zurecht. Kennedy hat eine Mannschaft zur WM geführt, die Eishockey mit Herz spielt, die als Team auftritt, gemeinsam arbeitet und kämpft. Und die vor allem Erfolg hat. Mit dem großen Ziel Klassenerhalt war die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft zur A-WM nach Norwegen gereist, mit Rang zehn und einem Ticket für die WM 2000 in St. Petersburg und Jaroslawl trat die ÖEHV-Auswahl am Donnerstag die Heimreise an.

Drei Siege in sechs Partien, so viele hat Österreich bei einer A-WM noch nie erreicht. Auch nicht 1994, als Ulrich und Co. in Italien sensationell das Viertelfinale erreicht haben.

Ein Erfolg, der bei einem Blick hinter die Fassade der erfolgreichen Nationalmannschaft noch erstaunlicher ist. Teamchef Kennedy kann nur aus rund 30 potentiellen Teamspielern auswählen, die Liga ist auf eine Mini-Meisterschaft mit vier Klubs geschrumpft, die Vereine kämpfen mit finanziellen Problemen teilweise ums Überleben.

In diesem Umfeld baute Kennedy eine Mannschaft auf, die die ehemaligen Sowjet-Republiken Ukraine und Lettland, Italien und Frankreich hinter sich ließ. Es ist ein Team mit Zukunft. Nasheim und Searle sind 36, der Rest hat das Karriereende noch weit vor sich. “Wir haben die Struktur des Teams geändert, wir sind viel jünger als früher. Ich hoffe, wir können das fortsetzen”, sagt der Kanadier, der Matthias Trattnig (20), Christoph König (20), die beide voll überzeugten, und Andre Lakos (19) ins Team holte. Die Talentprobe gelang.

Gerhard Unterluggauer (22) und Christoph Brandner (23) spielten bereits tragende Rollen, Reinhard Divis sowieso. Der 23jährige Torhüter war der sichere Rückhalt der Mannschaft, obwohl er unter Beschuß stand wie kein anderer Goalie in Norwegen.

“Österreich hat wenige Spieler zur Auswahl, aber viel Talent von den jungen Spielern”, bestätigt Dominic Lavoie. Die Mischung jung und alt stimmt, meint der schußgewaltige Verteidiger.

Gut sind auch die Chancen, im kommenden Jahr den Klassenerhalt wieder zu schaffen. Österreichs Council-Mitglied im Weltverband, Hans Dobida, bestätigte, daß eine Modusänderung schon in Rußland 2000 gilt. Demnach steigen nur mehr zwei statt bisher sechs Mannschaften ab, jeweils drei Teams der vier Vierergruppen steigen in eine Zwischenrunde auf, in der die Viertelfinalisten ermittelt werden.

(Bild: VN)

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