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Tausende Igel in Wien gesichtet!

©©wien.gv
Über 700 Wienerinnen und Wiener haben in den letzten 1 1/2 Jahren mitgeholfen, im Rahmen des "Igel-Monitoring" der Wiener Umweltschutzabteilung und des Naturschutzbundes, den Igel-Bestand in Wien zu heben. Achtbung: Pflege-Tipps!

“Wir freuen uns, dass sich so viele Wienerinnen und Wiener an unserer Igel-Zählung beteiligt haben und wollen uns dafür herzlich bei Ihnen bedanken. Die bei uns gemeldeten Igel-Beobachtungen liefern uns wertvolle Daten über Verbreitung und Lebensräume der Igel in Wien. Die rege Teilnahme und die vielen Anfragen zeigen auch, dass die Wienerinnen und Wiener die Tier- und Pflanzenwelt vor ihrer Haustüre schätzen und bereit sind, dafür auch selbst aktiv zu werden,” so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung am Mittwoch.

Basis dafür ist das Online-Portal www.naturbeobachtung.at/igelinwien. Hier können die Helfer ihre Igel-Beobachtungen eingeben – entstanden ist dabei eine Wien-Karte mit einer Übersicht aller Igelfunde. Diese Plattform, die auch zukünftig online sein wird, bietet darüber hinaus wertvolle Informationen zu Lebensgewohnheiten, Verbreitung, Lebensraum und Tierschutz mit weiterführenden Links.

Rund 1.200 Igel wurden beim Igel-Monitoring bislang gemeldet. Erwartungsgemäß weisen die Wohngebiete der Außenbezirke mit hohem Grünanteil (Kleingärten, Grünflächen von Wohnanlagen, Gstätten usw.) die meisten Igel-Beobachtungen auf. Besonders aus der Donaustadt und aus Favoriten sind viele Meldungen eingetroffen. Dort wurden die meisten Igel beobachtet, und gab es auch die wenigsten Meldungen von Totfunden.

Wer aber glaubt, die Innere Stadt wäre das Gebiet mit den wenigsten Igel-Sichtungen, der wird überrascht sein. Auch die im 1. und 3. Bezirk gelegenen weitläufigen Parks werden von den Igeln als Lebensraum akzeptiert.

Die Wiener Umweltschutzabteilung will mit dieser Aktion das Bewusstsein dafür stärken, dass man selbst Einiges dafür tun kann, damit sich Igel in der Stadt wohl fühlen. Dazu gehört z. B., dass man Gärten und öffentliche Grünflächen naturnah gestaltet und auf Chemie verzichtet. Der Igel braucht artgerechte Lebensräume. Er bevorzugt strukturreiche Bereiche mit Hecken, Wald- und Gehölzgruppen. Sein Aktionsradius beträgt etwa zwei Kilometer. Um sicher voranzukommen, braucht er grüne Wanderkorridore, d. h. Verbindungen zwischen den einzelnen Grünflächen.

Igel sind Winterschläfer. Gerade jetzt an den späten Oktobertagen sind die Igel damit beschäftigt, geeignete Winterquartiere zu suchen. Ungefähr fünf Monate dauert ihr Winterschlaf, den sie an geschützten Plätzen verbringen. Ein Kompostplatz im Garten oder Hecken aus heimischen Sträuchern sind deshalb für die Igel eine große Hilfe, um ungestört und geschützt über den Winter zu kommen.

Die Wiener Umweltschutzabteilung appelliert daher an alle Gärtnerinnen und Gärtner, die jetzt ihren Garten winterfest machen, nicht das gesamte Herbstlaub zu entfernen, sondern Reste davon an geschützten Stellen liegen zu lassen. Unbedingt vermeiden sollte man auch, schon länger liegende Laubhaufen jetzt zu entfernen. Es könnte sich nämlich dort schon der eine oder andere Igel gemütlich zum Winterschlaf eingerichtet haben.

Die beim Igel-Monitoring gewonnenen Daten werden nun im Detail von den ExpertInnen der Wiener Umweltschutzabteilung ausgewertet. Um den Igeln in der Stadt das Überleben zu erleichtern, wird die MA 22 auch zukünftig vor allem bewusstseinsbildende Maßnahmen setzen. Im kommenden Jahr ist die Herausgabe eines Igel-Folders geplant, den die Wienerinnen und Wienern kostenlos bei der MA 22 bestellen können.

Weitere Infos über Igel finden Sie unter: www.naturschutzbund.at

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