Eigentlich hätte der Bericht der Arbeitsgruppe zu Tiertransporten - Taskforce genannt - schon längst präsentiert werden sollen. Mit Verspätung soll der Bericht nun diese Woche vorgelegt werden. Am Dienstag gab der Verein gegen Tierfabriken (VGT) allerdings bekannt, aus der Taskforce auszusteigen.
VGT kritisiert Taskforce
Nachdem im Frühjahr Kälbertransporte nach Bozen gestoppt wurden, setzte ÖVP-Agrarlandesrat Christian Gantner eine Arbeitsgruppe ein. Sie soll prüfen, wie Transporte reduziert werden können. Im Juni traf sich die Taskforce zum ersten Mal. Es folgte ein zweites Treffen und eine Exkursion. Mittlerweile existiert ein vorläufiger Bericht, mit dem der VGT allerdings nichts anfangen kann. David Richter, der für den VGT an der Task Force teilnahm, betont: "Wir mussten erkennen, dass die Verantwortlichen an einer wirklichen Lösung des Problems nicht interessiert sind." Deshalb steigt der Verein aus. Weitere Details möchte Tobias Giesinger vom VGT nicht nennen. Man habe sich inhaltlich zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Diese Woche kommt der Bericht
Giesinger erklärte nur so viel: "Durch die einseitige Besetzung der Task Force, mit Personen aus Landwirtschaft und Viehhandel, ist es keine Überraschung, dass kein angemessenes Ergebnis zustande kam. Wie soll das auch der Fall sein, wenn die Landwirtschaftskammer und der Landesveterinär, der selbst diese Transporte abgefertigt und verteidigt hatte, plötzlich hauptverantwortlich für die Verfassung des Berichtes sind?"
Koalitions-Krach
Innerhalb der schwarz-grünen Koalition sorgt der Ausstieg des VGT für Unstimmigkeiten. Der grüne Klubobmann Daniel Zadra zum VGT-Ausstieg: "Die inhaltliche Kritik des Tierschutzvereins und dessen Ausstieg ist für mich ein Alarmsignal. Die Taskforce Tiertransporte darf nicht zur Lobby für Kälbertransporte werden. Es scheint, als werde die Task Force durch die einseitige Besetzung mit Personen aus Landwirtschaft und Viehhandel zur Farce".
ÖVP-Landtagsabgeordneter Bernhard Feuerstein setzte daraufhin zum Konter an: "Mich verwundert es schon, wenn der Klubobmann einer Regierungsfraktion die Arbeit der Task Force Tiertransporte vorab kritisiert, ohne deren konkrete Vorschläge zu kennen. Noch bedenklicher ist es, dass er dies auf Zuruf des VGT tut, der auf Grund seiner Extrempositionen jeden Kompromiss innerhalb der Task Force verhindert hat". Bernhard Feuerstein widerspricht Zadra auch bezüglich seiner Kritik an der Zusammensetzung der Task Force vehement: „Die Vorsitzende der Task Force ist eine international anerkannte Fachprofessorin für Tierschutz."
(red)
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