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Tag der Streuobswiese

©Landwirtschaftskammer Vorarlberg
Auf Initiative der ARGE Streuobst und des Umweltdachverbandes wird am Freitag, 28. April europaweit wieder der „Tag der Streuobstwiese“ begangen.

Damit soll die Bedeutung der Streuobstwiese für die Tier- und Pflanzenwelt und die Gesellschaft in ganz Europa hervorgehoben werden. Der „Tag der Streuobstwiese“ findet jeweils am letzten Freitag im April statt. Um diese Jahreszeit stehen in vielen Regionen Österreichs, Deutschlands und der Schweiz sowie unter anderem auch in der Bretagne, der Normandie, in Luxemburg und in Slowenien die Streuobstbäume in Blüte. Europaweit nutzen Streuobst-Initiativen, Obstverarbeiter/-innen, Naturschutzorganisationen, Schulen und Tourismusregionen diesen Tag, um auf die Streuobstwiese als Ort der Biodiversität, der Obstvielfalt, der Erwerbsgrundlage, des Genusses und der Erholung und als wichtiger Teil der Kulturlandschaft aufmerksam zu machen.

Mit über 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Auch bei den Obstsorten, geschätzt gibt es in Österreich mehr als 3.000 verschiedene, bieten Streuobstwiesen eine große Vielfalt. Nützen heißt schützen Streuobstbestände sind als Teil der Kulturlandschaft vom Menschen geschaffen. Ihr Weiterbestand ist nur gesichert, wenn sie gepflegt und bewirtschaftet werden.

Streuobst erbringt viele Leistungen für die Allgemeinheit: Es ist landschafts- und ortsbildprägend, identitätsstiftend, schafft und erhält Lebensräume für Pflanzen- und Tiere und dient der Erholung und dem Tourismus. Für landwirtschaftliche Betriebe dient es sowohl als Einkommensquelle als auch der Selbstversorgung. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist aber ein Gleichgewicht zwischen Ökologie, sozialer Gerechtigkeit und Ökonomie anzustreben. Die Erhaltung und Bewirtschaftung der Streuobstbestände sind nur dann gesichert, wenn sie ein entsprechendes Einkommen ermöglichen.

Unsere Land- und Forstwirtschaft. Wertvoll fürs Land. Bagger ist der größte Feind Vor 1960 gab es in Österreich noch ca. 35 Millionen großkronige Obstbäume in der Landschaft. Heute sind nur noch ca. 4,5 Millonen Hochstämme vorhanden – und der Rückgang hält an. Die Streuobstbäume sind oft überaltert, in einem schlechten Zustand und es fehlt an Nachpflanzungen. Hauptgrund ist aber die massive Verbauung geeigneter Flächen. Gute Nachricht: Die Trendumkehr im Denken scheint eingeläutet. Kurse und Beratungen zur Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen sowie zur bäuerlichen Obstverarbeitung werden in Vorarlberg wieder mehr nachgefragt.

Das große Problem des Feuerbrandes ist durch ein Maßnahmenpaket inzwischen etwas entschärft. Was noch nötig ist, ist eine Vollbremsung beim Flächenverbrauch und eine durchgängige Wertschöpfungskette für Streuobst. Streuobst-Kooperation formiert Kürzlich hat sich auf Initiative der Landwirtschaftskammer Vorarlberg eine StreuobstKooperation formiert. Mitglieder sind, neben der Landwirtschaftskammer, der Brennereiverband VAKÖ, die Vorarlberger Mostsommeliers, der Landesverband der Obst- und Gartenbauvereine, der Baumwärter-Fachverband, die Vorarlberger Imker und die Streuobstinitiative Hofsteig.

Alle befassen sich seit langem mit dem Thema Streuobst. Durch eine engere Zusammenarbeit sollen die Kräfte gebündelt werden. Für den Herbst sind mehr Baumschnittkurse und eine Obstbaum -pflanzaktion geplant. Weitere Projekte sollen folgen. Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind eingeladen, die Streuobstblüte heuer ganz bewusst zu erleben.

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