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Szene Openair: Endlich wieder tanzen!

Beste Stimmung herrschte bereits an Tag 1.
Beste Stimmung herrschte bereits an Tag 1. ©Beate Rhomberg
725 lange Tage nach dem letzten Szene Openair öffnete gestern das Festival am Alten Rhein endlich wieder seine Tore.
Szene Openair 2021 Tag 1

Lustenau. Bei perfektem Wetter strömten am Eröffnungstag des Lustenauer Festivals die ersten Besucher auf das Gelände. Dank guter Organisation war auch der 3G-Check beim Eingang rasch erledigt und so stürzten sich die Musikliebhaber voller Vorfreude in das Festivalgeschehen. Trotz Dauerregen in den letzten Tagen präsentierte sich das Gelände in ausgezeichnetem Zustand. Ausgelassenem Feiern in den nächsten Tagen steht somit nichts im Weg.

Traditionell bekamen auch in diesem Jahr am Nachmittag zahlreiche lokale Bands die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Als etwas andere Eröffnungsband zeigten sich „Fourtune“, die laut eigenen Aussagen „vier Frauenstimmen. Sonst nichts“ sind. Mit virtuosen Stimmen erzählte die Acapella-Band ihre Geschichten und nahm das Publikum zum Festivalbeginn mit auf ihre gesangliche Reise. Zum ersten Mal laut wurde es dann, als im Anschluss die Ivies die Bühne betraten. Die Lustenauer Band lieferte ihren zahlreichen Fans einen groovigen Einstieg in den Abend. Hier wurde zum ersten Mal das Tanzbein geschwungen.

Stimmgewaltiges Duett

Manchmal bedarf es nicht viel mehr als einer Gitarre, einer Loop-Station und einem breiten Lächeln, um zu begeistern. Stimmgewaltig schmetterte Magdalena Grabher ihre Eigenkompositionen in das Publikum. Normalerweise alleine auf der Bühne, bediente sie in bester Multitasking-Manier neben dem Singen und Gitarre-Spielen auch noch die Loop-Station. Die Beats und Harmonien, welche live auf der Bühne entstanden, lassen sich keinem Genre zuordnen und zeigten Einflüsse von Soul, Jazz und Weltmusik. Zwischenzeitlich holte sie sich gesangliche Unterstützung auf die Bühne und wurde somit zum beeindruckenden Duett.

Verlässlich wie immer liefert die Szene-Bühne weiter positive Überraschungen. Bei Juleah war das Gelände schon gut gefüllt. Nach zwei Jahren entstand das erste Mal wieder das einzigartige Festival-Feeling. Mit ihren Songs erzeugte die äußerst talentierte Musikerin mit ihrer Band klangliche Bilder in den Zuhörern und man wünschte sich, einen ihrer Songs in Quentin Tarentinos nächstem Road-Movie zu hören. Reine Instrumentalnummern stellen auf Festivals eine Seltenheit dar aber Juleah zeigte sich mutig und wusste mit „El Paisaje se mueve“ zu begeistern.

Den Hauptacts entgegen

Der Abend bewegte sich den Hauptacts entgegen. Sichtlich Spaß an ihrem Auftritt hatten nicht nur die Mitglieder der Band „Saltatio Mortis“. Mit Dudelsack und Schalmei kombinierten sie mittelalterlich angehauchten Rock mit aktuellen Texten und rissen das Publikum mit ihrer energiegeladenen Show mit. Dank inzwischen ausgelassener und fröhlicher Stimmung hatte Russkaja leichtes Spiel, das Publikum am Tanzen zu halten. Die Garanten für gute Laune ließen sich nicht lange bitten und rissen ihre zahlreichen Fans von der ersten Note an mit. Als sich dann die ersten Circle-Pits bildeten war das Festival-Feeling wohl auch beim letzten Besucher angekommen. Corona endlich für ein paar Stunden vergessen und wieder dicht an dicht miteinander tanzen – ein lang ersehnter Wunsch, der sich Dank der Spontaneität der Veranstalter für viele erfüllte. In nur wenigen Wochen stellte das Szene-Team rund um Hannes Hagen in einem Kraftakt das Openair auf die Beine und brachte damit in diesen bewegten Zeiten mit der klugen Musikauswahl und der tollen Organisation ein Stück Normalität in unser Leben zurück. Noch am Donnerstag hieß es deshalb zurecht für das gesamte Festival: „Ausverkauft“.

Tanzen bis in die letzte Reihe

Der unbestrittene Hauptact startete kurz vor zwölf. Mit der im Jahr 2019 neu formierten Band begeisterte der Erfinder des Electro-Swings, Parov Stelar, seine Zuhörer. Bis in den hintersten Winkel des Gelände wurde zu den Beats des Oberösterreichers, der statt als DJ-Set mit der gesamten Band anreiste, ausgelassen getanzt und gefeiert. Traditionell ließ man das Festival in der Rock City bei DJ Hirti ausklingen und tanzte sich bis in den Morgen in den spannenden zweiten Tag.

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