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Syrische Familie entführt Voodoo-Priester

(Symbolbild von "Voodoo" dieses Bild wurde am 27. Juli 2023 in Kinshasa gemacht)
(Symbolbild von "Voodoo" dieses Bild wurde am 27. Juli 2023 in Kinshasa gemacht) ©TOPSHOT - The 'voodoo' wrestler known as Panthre poses for a photograph in his shrine in Kinshasa, Democratic Republic of Congo, on July 27, 2023. In the capital of DR Congo, dozens of men and women - including former wrestlers - practice 'voodoo wrestling', using traditional fetishes and animals. Fights are organised in some of the city's poorest and most densely populated districts. (Photo by ALEXIS HUGUET / AFP)
In Leipzig kam es zu einem kuriosen Fall einer Entführung: Eine syrische Familie aus Magdeburg entführte einen Voodoo-Priester, nachdem dieser ihr Geld nicht wie versprochen vermehrte.

Anfang Januar 2024 gab eine syrische Familie aus Magdeburg 15.000 Euro an einen Voodoo-Priester aus Kamerun, der in Leipzig ansässig war. Lionel N., 30 Jahre alt, versprach, das Geld mithilfe einer geheimnisvollen Flüssigkeit zu vermehren. Als der Priester sich nicht mehr meldete und das Geld verschwand, beschloss die Familie, sich zu rächen.

Dramatische Entführung

Angeführt von Jamal M., 48, dem Familienoberhaupt, und seinen Söhnen Muhamad, 26, und Fadi M., 23, lokalisierte die Familie den Priester in der "Langen Lene" in Leipzig, Deutschlands längstem Wohnblock (333 Meter). Sie entführten Lionel N. mit Sturmhauben maskiert aus diesem Gebäude. Zeugen beobachteten den Vorfall, bei dem auch Schüsse fielen.

*Voodoo, Vodun oder Vodù heißt "Gott" oder "Geist" und bezeichnet die unsichtbaren Mächte, die der Mensch sich nicht erklären kann. Für seine Anhänger ist Voodoo eine gewaltige, lebendige Kraft, die ihr tägliches Leben bestimmt.
Das ist ein Bild wo „Voodoo“ praktiziert wird -27. Juli 2023 über dem Altar seines Schreins in Kinshasa ©AFP

Polizeieinsatz und Festnahme

Die Familie brachte den Priester zunächst nach Magdeburg. Trotz körperlicher Gewalt verriet Lionel N. nicht, wo das Geld war. Die Familie kehrte mit ihm nach zwei Tagen nach Leipzig zurück, vermutend, das Geld sei dort versteckt. Dort erwartete sie jedoch die Polizei, was zur Festnahme führte.

Gerichtliche Konsequenzen

Jetzt müssen sich Jamal M. und seine Söhne vor dem Landgericht Leipzig verantworten. Die Vorwürfe umfassen Geiselnahme, Entführung, Nötigung und Erpressung. Zehn Anwälte vertreten die Angeklagten. Lionel N. ist ebenfalls in einem separaten Betrugsverfahren angeklagt. Das verschwundene Geld bleibt ein Rätsel.

(VOL.AT)

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