Sunn O))) und Daði Freyr im September in Österreich

Aufwendiger Schlagerbombast von Helene Fischer? Klar! Um die Ecke gedachter Kunstpop bei Björk? Sowieso! Anschmiegsame Jazzsounds einer Rebekka Bakken? Aber natürlich! Es sind große Frauen, die im Popmonat September den Ton angeben. Aber nicht nur sie, auch Kapazunder wie Max Raabe, The BossHoss oder Blink-182 schauen in Österreich vorbei. Wer sich eher nach Stars von morgen sehnt, ist beim Waves Festival gut aufgehoben. Und dann gibt es noch folgende Schmankerl zu erleben.

Daði Freyr kommt ins Wiener Flex

Leichtfüßiger Pop mit wirklich, wirklich schräger Note? Dafür steht Daði Freyr. Der isländische Musiker mit der einnehmenden Stimme stattet im Rahmen seiner aktuellen Europatournee am 15. September dem Wiener Flex einen Besuch ab. Eigentlich müsste er das ja als ehemaliger Song-Contest-Gewinner tun, war Freyr mit seiner ungemein tanzbaren Nummer "Think About Things" beim 2020 geplanten Bewerb doch der haushohe Favorit. Coronabedingt wurde daraus bekanntlich nichts, und so schaute im Jahr darauf mit neuem Song immerhin der vierte Platz raus - obgleich Freyr aufgrund einer Coronainfektion in seinem Team nicht live in Rotterdam performen durfte, sondern ein voraufgezeichnetes Video zum Einsatz kam. So oder so: Der großgewachsene Sänger ist immer für eine charmante, durchchoreografierte Show gut.

Sunn O))) mit Wien-Konzert im September

Seit 25 Jahren lärmen sich Stephen O'Malley und Greg Anderson als Sunn O))) durch die Welt. Das US-amerikanische Duo, das in den verschiedenen Ausprägungen der Drone-Formation auch von Kapazundern wie Boris, Ulver, Scott Walker oder Attila Csihar unterstützt wurde, hat sich eine eigene Nische in der Welt der extremen Musik geschaffen, die mit ihrem Zeitlupeninferno einen ganz besonderen Reiz ausstrahlt. Minutenlang wird da bei voller Lautstärke dem Dröhnen eines Gitarrenriffs, einer schwingenden Saite gelauscht, während vor dem geistigen Auge Gletscher kalben oder Erdrutsche alles niederwalzen. Beim Wien-Konzert am 18. September in der Arena werden sie im Vorprogramm von Avantgardekünstlerin Kali Malone begleitet. Und bestens zu diesem Gespann passt auch, wenngleich tempotechnisch in anderen Gefilden unterwegs, Liturgy: Die etwas andere Black Metal-Band um Frontfrau Haela Hunt-Hendrix zweigt gerne in Richtung transzendentale Erkenntnis ab, was seit dem 2009 erschienenen Debüt "Renihilation" zu so manch orchestral ausstaffierter Nummer führte. Alles in einen Topf warf Hunt-Hendrix mit dem heuer erschienenen Opus magnum "93696" - 82 Minuten voller Gekeife, Shredding, Blastbeats und erhebender Momente. Keinesfalls zu verpassen am 25. September, ebenfalls in der Arena.

Texta lädt zur 30-Jahre-Revue

Zur großen 30-Jahre-Revue lädt im September die heimische Hip-Hop-Institution Texta, und zwar gleich doppelt: Am 15. September in der Wiener Arena, tags darauf beim Heimspiel im Linzer Posthof. Die aus der oberösterreichischen Landeshauptstadt stammende Gruppe kann also auf eine ähnlich lange Geschichte zurückblicken wie etwa der legendäre Wu-Tang Clan. Keine große Weiterentwicklung im heimischen Rap, ohne dass nicht Texta auch irgendwie ihre Finger im Spiel gehabt hätten. Bei den Feierlichkeiten wird aber wohl auch die eine oder andere Träne zerdrückt, verstarb doch 2018 Gründungsmitglied Harald "Huckey" Renner. Das verbliebene Trio Philipp "Flip" Kroll, Klaus "Laima" Laimer und Daniel "DJ Dan" Reisinger kann zum Jubiläum aber nicht nur auf Publikumszuspruch setzen, sondern auch viel prominente Unterstützung: Vom früheren Texta-Bestandteil Skero über Torch & Toni L, Schönheitsfehler und Total Chaos bis zu Fiva MC haben sich etliche Gratulantinnen und Gratulanten angesagt.

(APA/Red)