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Sulzberg gründet Trachtenverein

Der Ausschuss des neu gegründeten Trachtenvereines Sulzberg mit Dr. Paul Rachbauer und Ulrike Bitschnau vom Landestrachtenverband.
Der Ausschuss des neu gegründeten Trachtenvereines Sulzberg mit Dr. Paul Rachbauer und Ulrike Bitschnau vom Landestrachtenverband.
Obwohl dem Bregenzerwald zugehörig, war Sulzberg lange Zeit ein weißer Fleck auf der Vorarlberger Trachtenlandkarte.

Sulzberg (est) Seit 25 Jahren laufen die Bemühungen um eine eigenständige Tracht und mit der Gründung des Trachtenvereines Sulzberg soll das Trachtenwesen in Sulzberg nun den gebührenden Stellenwert erhalten.Etwa 40 Sulzberger Frauen tragen bereits die Sulzberg-Tracht. Sie wurde 1986 auf Inititative des damaligen Pfarrers Herbert Hehle in Zusammenarbeit mit Experten des Vorarlberger Trachtenverbandes kreiert. Zunächst wurde sie von den Muttergottesträgerinnen an Fronleichnam getragen und seither legten sich immer mehr Frauen dieses wunderschöne Festtagsgewand mit seinen schillernden Farbenvariationen zu. Auf Initiative von Schneidermeisterin Petra Blank, – sie ist die Obfrau des neu gegründeten Sulzberger Trachtenvereines, wurde die Sulzberg-Tracht im Jahr 2009 in Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Landestrachtenverband zeitgemäß erneuert.

Großes Interesse
Dass die Tracht in Sulzberg durchaus Zukunft haben kann, zeigte das große Interesse bei der Vereinsvorstellung im Sulzberger Laurenzisaal.  Gleich einem Galaabend wurde alles rund um Tracht und Tradition aufgeboten. Dr. Paul Rachbauer, Obmann des Landestrachtenverbandes, gab einen Überblick über die Vorarlberger Trachtenlandschaft und hieß den jungen Trachtenverein Sulzberg als 54. Mitglied im Landestrachtenverband willkommen. Obfrau Petra Blank stellte die Sulzberg-Tracht in all ihren Tragefacetten und Materialvarianten vor. Der Trachtenverein Hittisau brachte tänzerischen Schwung in den Abend und eine Gruppe der Musikschule Bregenzerwald servierte bodenständige Musik dazu.

Trachtenwesen fördern
Acht motivierte Frauen, – sie bilden den Ausschuss von Sulzbergs jüngstem Verein, haben es ich zur Aufgabe gemacht, die Tracht in Sulzberg mehr wie bisher in das Sulzberger Alltagsbild zurückzuholen. Speziell bei den kirchlichen Hochfesten soll die Tracht bei immer mehr Frauen die Frage „Was soll ich heute anziehen?“ erübrigen. Angedacht ist auch die Gründung einer Tanzgruppe um das so wertvolle Kulturgut „Tracht“ auch für junge Menschen noch attraktiver zu machen. „Die Tracht lebt von der Gemeinschaft, sie vermittelt Festtagsatmosphäre, schafft Identität und steht für Heimatgefühl und Brauchtum“, schwärmt Obfrau Petra Blank. Die routinierte Schneidermeisterin stellt selbst die Sulzberg-Tracht mit großer Leidenschaft in ihrer Werkstatt her. Etwa 40 Arbeitsstunden investiert sie in eine solche Frauentracht.

Maßgeschneidert und bodenständig
Tracht ist maßgeschneiderte, zeitlose Qualität und nicht der Mode unterworfen. Dass sie sich damit vom „Oktoberfestdirndl“ abhebt und nicht damit verglichen werden möchte, darauf legt Petra Blank, – seit vier Jahren Mitglied bei der „ARGE lebendige Tracht“, höchsten Wert. Die Qualität machen die verwendeten Materialien aus: Reine Seide für Mieder und Schürze, Edle Wollstoffe für den Rock und Jäckle, Leinen und Baumwolle für Bluse und Unterrock. Die Markenzeichen sind edle Latzstickerei, Lebensbaum und Bäffchen. Bei den Farben gibt es mehrere Variationen. Wenn es gelingt, die Begeisterung der ersten Sulzberger Trachtenvereins-Veranstaltung weiterzutragen, dann könnte die Tracht in Sulzberg wirklich zu neuer Blüte gelangen. 

 

Quelle: Erwin Steurer

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