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Suizidzahlen: Vorarlberg ist "Schlusslicht"

2006 wurden in Vorarlberg 37 Suizidfälle registriert, davon 28 Männer und 9 Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Abnahme von 32 Fällen. Damit wurde 2006 in Vorarlberg die niedrigste Zahl der Suizide seit 1975 erreicht. Mit einer Suizidziffer von 10,2 pro 100.000 Einwohner ist Vorarlberg "Schlusslicht" im Ländervergleich. Das geht aus dem vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) verfassten Suizidbericht 2006 hervor, den Landesstatthalter Markus Wallner gemeinsam mit den Primarärzten Albert Lingg und Reinhard Haller heute, Donnerstag, vorlegte. "Vorarlberg liegt 2006 bei der Suizidrate (Suizide/100.000 Einwohner) mit einem Wert von 10,2 deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt von 15,6", ist Landesstatthalter Wallner mit diesem positiven Trend zufrieden: "Wir haben damit heuer das WHO-Ziel von einer Suizidrate von 15 deutlich unterschritten." Trotz gesunkener Zahlen werde man aber die Bemühungen in diesem Bereich weiter intensivieren - Landesstatthalter Wallner nennt als Beispiel die verstärkten Bemühungen bei der Jugendpsychiatrie. "Wichtig ist aber auch für die Bevölkerung ein Signal zu setzen, welchen Beitrag sie zur Verhinderung von Selbsttötungen leisten kann", so Wallner. Suizidzahlen: Vorarlberg ist "Schlusslicht" Prim. Dr. Albert Lingg, Prim. Dr. Reinhard Haller, LSth. Markus Wallner

Suizid wurde 3mal häufiger von Personen männlichen Geschlechts durchgeführt, erläuterte Primar Haller. “Selbsttötung ist ein Phänomen des Alters. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, vor allem junge Menschen verüben Suizid, nehmen Selbsttötungen mit dem Alter zu”. Bei knapp 50 Prozent der Suizidopfer war eine psychische Erkrankung bekannt, informierte Haller. Diese Daten wurden in einem längeren Beobachtungszeitraum (1988 bis 2006) erhoben.

Längerfristige Trends

Seit den 80er Jahren konnte fast eine Halbierung der Suizidziffern erreicht werden, obwohl in den letzten 20 Jahre verschiedenste Entwicklungen eingetreten sind, welche den Entschluss zum Suizid erleichtern. “Das zunehmend mehr in Frage gestellte Tötungstabu, die wachsende Zahl suchtkranker, alter und hoch betagter, depressiver und entwurzelter Menschen sind Faktoren, die für Suizide verantwortlich sein können”, betont Primar Lingg. “Deshalb müssen vorbeugende Maßnahmen greifen, die dem entgegen wirken.” Hilfe sei in den meisten Fällen sehr nahe gelegen- Lingg verwies auf die zahlreichen Anlauf- und Beratungsstellen wie das Institut für Sozialdienste, die Telefonseelsorge, Fachärzte und das Landeskrankenhaus Rankweil.

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OTS0341 2007-11-15/16:31

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