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Suchtgift aus dem Darknet: Internationaler Drogen-Ring gesprengt

Ein Teil eines mexikanischen Drogenkartells wurde gesprengt
Ein Teil eines mexikanischen Drogenkartells wurde gesprengt ©Pixabay (Sujet) / LPD Wien
Ein großer Fang für die heimische Polizei: Österreichischen Ermittlern ist die Zerschlagung der österreichischen Zelle eines mexikanischen Drogenkartells gelungen. Der Straßenverkaufswert der Drogen beträgt mehrere hunderttausend Euro.
Die sichergestellten Drogen


In Österreich ist die Zelle eines mexikanischen Drogenkartells zerschlagen worden. Ermittler nahmen in Wien und Graz neun Verdächtige fest. Eine Frau und acht Männer sollen von Juli 2018 bis September 2019 im großen Stil über das Darknet Suchtgift bestellt und danach gewinnbringend verkauft haben. Der Kopf der Bande ist ein 35-jähriger Wiener, gab die Polizei am Donnerstag bekannt.

Drogen per Post verschickt

Die Verdächtigen - sie stammen nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Deutschland, Serbien und den Philippinen - sollen die Drogen kiloweise im Darknet hauptsächlich aus Mexiko bestellt und mit Kryptowährung bezahlt haben. Anschließend ließ sich die Bande das Suchtmittel an Postfächer liefern, das allerdings von der Polizei abgefangen und sichergestellt wurde.

In den Briefsendungen aus Mexiko befand sich weißes Pulver, insgesamt 6.095 Gramm Methamphetamine sowie 40 Gramm Amphetamine. In einigen Briefen war auch Heroin aus den Niederlanden dabei, insgesamt 295 Gramm. Der Straßenverkaufswert beträgt laut Polizei insgesamt mehrere 100.000 Euro.

Suchtgift hauptsächlich in Wien verkauft

Verkauft wurden die Drogen in ganz Österreich, hauptsächlich jedoch in Wien, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. 41 Subdealer und Abnehmer wurden ausgeforscht und angezeigt.

Die Ermittler stellten auch mehrere 10.000 Euro sicher, die sich auch auf einem Konto befanden, das mit einem gefälschten Ausweis zur Geldwäsche eröffnet wurde. Bei Hausdurchsuchungen in Wien und in Graz wurden auch Waffen entdeckt.

Spur führte nach Mexiko

An den Ermittlungen waren das Landeskriminalamt Wien (Außenstelle Süd), das Suchtmittelbüro des Bundeskriminalamtes, das Stadtpolizeikommando Graz, die Zollfahndung Wien sowie der Postausforschungsdienst beteiligt. Die Ermittler fahnden bei umfangreichen IT-Auswertungen durch sichergestellte Laptops heraus, dass sich die größte Bezugsquelle der Bande in Mexiko befindet. Die Behörden in Mexiko sowie in den USA wurden deshalb durch das Bundeskriminalamt informiert.

Der Drogenhandel hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr ins Darknet verlagert, meinte Polizeisprecher Maierhofer. Erst am Sonntag wurde die Festnahme eines Pärchens bekannt, das Drogen im großen Stil im Darknet erworben und über Subdealer wieder weiterverkauft haben soll. Der 32-Jährige und die 28-Jährige hatten Abnehmer in ganz Österreich sowie in Deutschland.

(apa/red)

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