Eine junge Frau wurde am Freitagabend von einem Strombogen getroffen, als sie auf einen abgestellten Güterwaggon kletterte. Die Oberleitung der Bahn steht unter 15.000 Volt – es reicht, sich ihr zu nähern. Die Frau wurde schwer verletzt, ihr aktueller Zustand ist nach Nachfrage bei der Landespolizeidirektion Vorarlberg weiterhin unklar.
Auch die Feuerwehr muss Rücksprache halten
Die Feuerwehr Feldkirch war bei besagtem Einsatz rasch vor Ort – handeln durfte sie aber erst nach Rücksprache mit dem ÖBB-Einsatzleiter. In diesem Fall war die Person am Boden und nicht in Kontakt mit der Leitung – daher konnten wir nach Freigabe zügig helfen, erklärt Kommandant Andreas Weiß. Allerdings betont er, dass sich Rettungskräfte gerade auf Schienengelände immer auch in Gefahr begeben und daher eine Rücksprache sowie die Freigabe des Geländes unumgänglich sind.
Die Zusammenarbeit aller Organisationen habe sehr gut funktioniert. In 25 Jahren bei der Feuerwehr hat Weiß in Feldkirch keinen vergleichbaren Fall erlebt. In Hohenems sei es bereits zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Neben der Spannung auf den Leitungen ist vor allem der noch laufende Zugverkehr ein Thema, bei dem sich Einsatzkräfte oft in Gefahr begeben.

Was Ersthelfende wissen sollten
Für Personen, die einen solchen Unfall beobachten, hat die Feuerwehr einen klaren Appell: nicht selbst eingreifen. „Auch wenn der Impuls da ist – der Gleisbereich ist ein Gefahrenbereich. Man sollte ihn niemals betreten, sondern sofort die Rettungskette in Gang setzen“, betont Weiß.
- Sofort den Notruf wählen
- Die Rettungskette in Gang setzen
- Abstand halten
- Die Lage genau beschreiben
- Ruhe bewaren
- Sich nicht selbst in Gefahr/ungesichertes Gelände begeben

Fazit
Der Fall in Feldkirch macht deutlich, wie tückisch die unsichtbare Gefahr durch Hochspannungsleitungen ist. Wer helfen will, muss wissen: In solchen Situationen gelten andere Regeln. Ohne Stromfreigabe ist selbst für Einsatzkräfte kein Zugriff möglich – aus gutem Grund. Für Ersthelfende gilt: nicht zögern, aber Abstand halten. Lebensrettung beginnt mit dem Notruf – und nicht mit einem Schritt zu viel.
(VOL.AT)
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