Stürmt Leonardo für Österreich?
Er ist erst seit fünf Monaten in Österreich, doch seine Art, den Fußball zu zelebrieren und seine elf Treffer in der Bundesliga haben schon tiefe Spuren hinterlassen. Vereine aus dem In- und Ausland haben inzwischen ein Auge auf Leonardo Ferreira Da Silva geworfen und selbst das österreichische Fußball-Nationalteam ist ab sofort ein Thema. “Ja, ich würde gerne für Österreich spielen und bei der Europameisterschaft helfen”, gibt sich der 26-jährige Stürmer noch ein bisschen schüchtern. Immerhin haben ihn die Ereignisse der letzten Wochen ein wenig überrollt und der deutschen Sprache ist “Leo” ebenfalls noch nicht mächtig. Für Altachs “Samba-Tänzer” kein Problem. “Die Sprache ist lernbar”, bestätigt der Brasilianer seine Bemühungen um die österreichische Staatsbürgerschaft. Sein Torriecher hingegen ist nicht lernbar, der ist dem “Weltenbummler”, der schon in den Emiraten und in Polen gespielt hat, angeboren.
ÖFB gibt sich bedeckt
Seitens des Österreichischen Fußball-Bundes will man von einer “Akte Leonardo” noch nichts wissen. Die Fälle Steffen Hofmann und Axel Lawaree haben Spuren hinterlassen. “Ich weiß von nichts”, sagte ÖFB-Pressesprecher Peter Klinglmüller auf VN-Anfrage. Teamchef Josef Hickersberger war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Markus Amann, Pressesprecher von Innenministerin Liese Prokop, weiß um das Bemühen. “Ja, es gibt eine Anfrage”, so der Vorarlberger. Und Amann zählt die für eine Einbürgerung notwendigen Schritte auf: Punkt eins ist ein Antrag von Leo an die Landesregierung. Dort wird der Antrag geprüft und bei einer positiven Beurteilung an das Sportministerium weitergeschickt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird es auch zu einer Kontaktaufnahme mit dem ÖFB kommen. Besteht ein nationales Interesse an der Einbürgerung, landet der Akt schließlich im Innenministerium. “Dort”, ist Amann überzeugt,”wird man sich der zuvor gefassten Meinung anschließen.”
Interesse wird größer
Altach-Präsident Werner Gunz war von den neuen Entwicklung um seinen Starspieler sichtlich überrascht. “Ich weiß von nichts”, so der Klubchef. Hingegegen hat er sich mit dem Gedanken, Leonardo in der Winterpause zu verlieren, schon intensiver befasst. “Wir werden ihn wohl nicht halten können.” Der Brasilianer wird derzeit in jedem Spiel von deutschen Scouts beobachtet. Zwei Klubs aus der deutschen Bundesliga und ein Verein aus der zweiten Liga haben ihr Interesse bekundet. Der Ex-Bayern-Spieler Ludwig Kögl vertritt die Interessen von Leonardo-Manager Horst Zangl in Deutschland. Aber auch die Wiener Austria ist auf Stürmersuche – und laut Generalmanager Thomas
Parits wird Mäzen Frank Stronach schon im Winter Geld für neue Spieler freigeben.
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