Die ÖVP mit Bgm. Katzenmayer stellt die Wirtschaftslage in einer Zeitungsbroschüre neuerlich als rosig dar. Dabei bleiben maßgebliche Bewertungszahlen aus der jüngsten Kaufkraftstrom- und Einzelhandelsuntersuchung unbeachtet. Für die Stadt Bludenz besagt diese Untersuchung (Zeitraum 2001 bis 2009):
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Kaufkraft-Index (entspricht Wohlstandsniveau): minus 25%
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Verkaufflächen in Bludenz minus 12%
In Bürs plus 39%
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Aufenthaltsdauer auswärtiger Konsumenten minus 22%
(Indikator bzgl. Attraktivität des Einkaufsraumes)
Diese Kennzahlen müssen die Verantwortlichen alarmieren und decken sich mit der allgemeinen Wahrnehmung der Innenstadtentwicklung der letzten Jahre. Da helfen die vom Stadt-Marketing angeführten Hinweise, dass Bludenz als sympathisch, gemütlich und gepflegt empfunden werde, nicht weiter. Trotz beliebter Einzelveranstaltungen (Klostermarkt, Schokoladefest etc.) ist die oben aufgezeigte Entwicklung eingetreten. Es bedarf also weiterer, grundlegender Verbesserungen des Standortes und seiner Leistungen. Auch Katzenmayers Hinweis auf die Sonnenbegünstigung von Bludenz ist nicht sonderlich hilfreich.
Dieser Tage wurde nach wiederholter Ankündigung seit 12 Jahren das von allen Seiten ersehnte Kronenhaus-Projekt inszeniert. Mehr als verdächtig 2 Wochen vor der Gemeindewahl! Hoffentlich kommt es jetzt doch zur Umsetzung. Nur: dieses Projekt alleine kann den nötigen nachhaltigen Umschwung nicht bringen.
Neben der Innenstadtentwicklung muss der Erhalt und die Neuansiedlung von Betrieben ein politischer Schwerpunkt sein. Hier geht es um die Wirtschaftskraft von Stadt und Bevölkerung, Bereitstellung qualifizierter Arbeitsplätze und damit zusammenhängend um das Bevölkerungswachstum. Es muss erkannt werden, dass die derzeit verfügbaren Betriebsflächen aus verschiedenen Widrigkeiten keine Interessenten finden. Auch hier sind grundlegend andere Überlegungen anzustellen.
Die SPÖ sieht die Zukunftschance in einem großflächigen Betriebsgebiet Paschg. Dabei gilt es, den oben genannten grundlegenden Zielen gerecht zu werden. Hinzu kommt, dass durch die bereits fixierte Neutrassierung der Bahnlinie ein Teil der Paschg ohnedies durchschnitten wird. Durch die Neutrassierung besteht die günstige Möglichkeit, Bahnanschlüsse zum Betriebsgebiet zu errichten.
Selbstverständlich kann dieses im Laufe von etwa 15 Jahren umzusetzende Betriebsansiedlungsvorhaben nur einvernehmlich mit den derzeitigen Grundeigentümern realisiert werden. Die betroffenen Eigentümer sollen dabei nicht die Verlierer sein. Von Seiten der ÖVP und Bgm. Katzenmayer wird aber von vorneherein schon wieder die Nichtumsetzbarkeit verkündet. Ideen oder Konzepte zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes sind von dieser Seite nicht zu hören.
Auch die OLB unter Mag. Karin Fritz meldet nur Bedenken ohne brauchbare Alternativen an. Es wird über die Schwäche des Wirtschaftsstandortes lamentiert und einem überregionalen Vorgehen das Wort geredet. Diesbezüglich bestehen bekanntlich Abhängigkeiten, die einer absehbaren Verbesserung der Situation für Bludenz im Wege stehen. Auch einmal vorgenommene Flächenwidmungen sind nicht sakrosankt und müssen in die Überlegungen einbezogen werden.
Die Sozialdemokraten mit Arthur Tagwerker sehen die Probleme real und wollen mit neuen Lösungsansätzen ihren Beitrag zur positiven Zukunftsgestaltung leisten.
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