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Streusalz-Flut: Hauptstädte übertreiben beim Winterdienst

Eine Analyse zeigt: Österreichs Städte verwenden zu viel Streusalz.
Eine Analyse zeigt: Österreichs Städte verwenden zu viel Streusalz. ©APA/dpa/Rolf Vennenbernd
Eine Analyse von Greenpeace zeigt, dass viele österreichische Städte übermäßig Streusalz einsetzen. Besonders Innsbruck, St. Pölten, Linz und Bregenz wurden als Negativbeispiele genannt, nur zwei Landeshauptstädte konnten mit sparsamerem Verbrauch punkten.

Trotz zunehmend milder Winter setzen viele Städte weiterhin große Mengen an Streusalz ein. Greenpeace kritisiert diese Praxis als unnötig und umweltschädlich. „Der massive Einsatz von Streusalz ist nicht nur überflüssig, sondern auch eine Gefahr für Natur und Infrastruktur“, betont Greenpeace-Sprecher Adam Pawloff.

Besonders negativ schneiden Innsbruck, St. Pölten, Linz und Bregenz ab – sie erhielten im Greenpeace-Ranking die schlechteste Bewertung („Rot“). Wien, Graz und Salzburg landeten im Mittelfeld („Gelb“), während Eisenstadt und Klagenfurt als umweltfreundliche Vorbilder mit „Grün“ ausgezeichnet wurden.

Innsbruck streut fast dreimal so viel wie Salzburg

Laut Greenpeace setzt Innsbruck mit 3.800 Kilogramm Salz pro Straßenkilometer mit Abstand am meisten Streusalz ein. Zum Vergleich: Salzburg verwendet nur ein Drittel dieser Menge, obwohl beide Städte ähnliche Winterbedingungen haben. Auch St. Pölten, Linz und Bregenz setzen überdurchschnittlich viel Salz ein.

Klagenfurt und Eisenstadt zeigen hingegen, dass es auch mit geringem Salzverbrauch geht – obwohl Klagenfurt die meisten Frosttage pro Jahr aufweist.

Schlecht für die Umwelt: Greenpeace fordert reduzierten Streusalz-Einsatz

Streusalz verteilt sich laut Greenpeace weit über die Straßen hinaus und gelangt in Böden und Gewässer, was die Biodiversität beeinträchtigt. Bäume wie Linden und Kastanien erleiden dadurch Schäden. Haustiere wie Hunde leiden unter rissigen und entzündeten Pfoten, wenn sie mit dem Salz in Kontakt kommen. Besonders gefährlich sei Streusalz für kleine Vögel, die Salzkörner picken und daran sterben können.

Die Umweltschutzorganisation forderte eine drastische Reduktion des Streusalz-Einsatzes und bessere Regulierungen. "Der massive Einsatz von Streusalz ist nicht nur unnötig, sondern auch eine Gefahr für unsere Umwelt. Trotz milderer Winter wird weiterhin in großen Mengen gestreut", kritisierte Greenpeace-Sprecher Adam Pawloff. Dabei würden Städte wie Klagenfurt und Eisenstadt zeigen, dass es auch anders gehe. "Wir kommen auch mit einem sparsamen Einsatz von Streusalz sicher durch den Winter. Es ist höchste Zeit, dass Städte und Gemeinden Verantwortung übernehmen und den Salzverbrauch auf das absolute Minimum senken."

(APA/Red)

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