Streamen gegen die Einsamkeit

Dornbirn/Bregenz. Für viele Vorarlberger(innen) sind die jährlichen Aufführungen des aktionstheater ensemble am Spielboden Dornbirn oder beim Bregenzer Frühling ein Pflichttermin im Veranstaltungskalender.

Damit die Menschen in der nächsten Zeit nicht komplett auf Kunst und Kultur verzichten müssen, startete das aktionstheater ensemble gestern, Montag, 16. März, ein "Streamen gegen die Einsamkeit“. Bis Sonntag, 29. März werden auf www.aktionstheater.at nicht nur jüngste Uraufführungen wie „Wie geht es weiter“ als kostenloser Stream in fernsehtauglicher Qualität zur Verfügung gestellt, sondern auch preisgekrönte Produktionen wie „Kein Stück über Syrien“ und gesellschaftspolitische, aktuelle Stücke wie z.B. „Pension Europa“ und „Immersion. Wir verschwinden“. „Aufgezeichnete Theaterproduktionen sollen und können das Live-Erlebnis Theater nicht ersetzen. Mögen diese Aufzeichnungen dem Einen oder der Anderen die Zeit in den Wohnzimmern verkürzen, oder auch die Vorfreude auf gemeinsam erlebte Theaterabende wecken", so Theatermacher Martin Gruber.

Proben sind ausgesetzt

Die Proben zur neuen Uraufführung „Bürgerliches Trauerspiel“ (Koproduktion mit dem Landestheater Linz und der Landeshauptstadt Bregenz/Bregenzer Frühling), die sich mit den aktuellen Geschehnissen auseinandersetzt, sind derzeit ausgesetzt. Auf der Homepage wird rechtzeitig informiert, ob der Premierentermin am Landestheater Linz gehalten werden kann (Freitag, 8. Mai).

„Streamen gegen die Einsamkeit“-Programmübersicht

Montag, 16. bis Sonntag, 29. März
Die Aufführungen werden alle zwei Tage jeweils, jeweils um 10 Uhr veröffentlicht.

Montag 16. und Dienstag, 17. März:
WIE GEHT ES WEITER. Die gelähmte Zivilgesellschaft  | anlässlich von 30 Jahre aktionstheater

Von Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Koproduktion mit der Landeshauptstadt Bregenz/Bregenzer Frühling
Kooperation mit Werk X

Basierend auf der dem aktionstheater ensemble eigenen Arbeitsweise, beginnen die AkteurInnen beim einzelnen Individuum, bei sich, bei ihrer eigenen Unfähigkeit. Es wird versucht, der um sich greifenden Lethargie durch eine gnadenlose Innenschau der Mitwirkenden sowie durch Recherche im direkten und erweiterten sozialen Umfeld auf den Grund zu gehen. Aus diesem Material schreibt Martin Gruber ein Theaterstück, wühlt mit seiner Kompanie genussvoll in den Untiefen der österreichischen Seele und entwirft ein aberwitziges Politik-Panoptikum.

Mittwoch, 18. und Donnerstag, 19. März:
PENSION EUROPA | nominiert für den NESTROY 2015

Von Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Kooperation mit Bregenzer Frühling & Werk X

Regisseur Martin Gruber und sechs Darstellerinnen des aktionstheater ensemble nehmen Zuseher in Pension Europa mit auf eine Reise in die Untiefen des Alltäglichen: Des alltäglichen Sich-zur-Schau-Stellens, des alltäglichen Rassismus, des täglichen Kampfes um Ehrlichkeit und Authentizität.

Freitag, 20. und Samstag, 21. März:
KEIN STÜCK ÜBER SYRIEN | ausgezeichnet mit dem NESTROY 2016

Von Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Kooperation mit Werk X und Spielboden Dornbirn

In Kein Stück über Syrien begibt sich das aktionstheater ensemble auf eine zeitgenössische Herbergssuche, für die Regisseur Martin Gruber die realen Erlebnisse einer Helferin vom Wiener Westbahnhof auf die Bühne bringt und die Not jener entgegensetzt, die nicht geholfen haben.

Sonntag, 22. März:
IMMERSION. WIR VERSCHWINDEN

Von Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Koproduktion mit ARGEkultur in Kooperation mit WERK X und Spielboden Dornbirn

Sie schimpfen auf "die da oben" und empfinden sich als "die da unten". Martin Gruber und sein mit dem NESTROY-Theaterpreis 2016 ausgezeichnetes aktionstheater ensemble widmen sich in ihrer Uraufführung "IMMERSION. Wir verschwinden" jenen am gesellschaftlichen Kuchen Zukurzgekommenen, für die Aufmerksamkeit alles bedeutet und doch in ihrer Einsamkeit verloren gehen. Selbstverständlich darf auch hier wieder der ironische Blick auf die eigene Theaterarbeit nicht fehlen.

Montag. 23. und Dienstag, 24. März:
DIE WUNDERBARE ZERSTÖRUNG DES MANNES

Von Martin Gruber und aktionstheater ensembleKoproduktion mit der Landeshauptstadt Bregenz/Bregenzer Frühling
Kooperation mit Kosmos Theater Wien und Werk X

In dieser Uraufführung inszeniert Martin Gruber mit seinem aktionstheater ensemble die Suche nach einem neuen Männerbild und das gleichzeitige Scheitern daran. Sechs Männer, sechs Sichtweisen. Trotz einer offensichtlichen Regression, der Rückkehr von Uralt-Machos auf nationalem und internationalem politischen Parkett, scheint sich ein Zerfall alter Rollenbilder, soweit diese überhaupt festgemacht werden können, abzuzeichnen.

Mittwoch, 25. und Donnerstag, 26. März:
ICH GLAUBE

Von Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Koproduktion mit Bregenzer Frühling und Kooperation mit Werk X

Vor der Kulisse einer durch Attentate verletzten Welt, treffen sich die ProtagonistInnen der aktionstheater ensemble Uraufführung "Ich glaube" und werfen sich mehr oder weniger funktionierende Lebensphilosophien einer saturiert-säkularen Welt an den Kopf. Jeder weiß es besser.

Freitag, 27. und Samstag, 28. März:
SWING. DANCE TO THE RIGHT

Von Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Kooperation mit Spielboden Dornbirn und Werk X

Österreich hat gewählt und wendet sich dem Osten zu. Die kritische Zivilgesellschaft scheint im Tiefschlaf zu liegen & Aus einem infernalischen Mix aus Banalitäten, diffuser Wut und Alltagsrassismen entspinnt sich in der Uraufführung "Swing. Dance to the right" ein surrealer Danse macabre. Was bleibt ist die Einsamkeit und die Hoffnung auf etwas Besseres.

Sonntag, 29. März:
IMMERSION. WIR VERSCHWINDEN

Von Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Koproduktion mit ARGEkultur in Kooperation mit WERK X und Spielboden Dornbirn

Sie schimpfen auf "die da oben" und empfinden sich als "die da unten". Martin Gruber und sein mit dem NESTROY-Theaterpreis 2016 ausgezeichnetes aktionstheater ensemble widmen sich in ihrer Uraufführung "IMMERSION. Wir verschwinden" jenen am gesellschaftlichen Kuchen Zukurzgekommenen, für die Aufmerksamkeit alles bedeutet und doch in ihrer Einsamkeit verloren gehen. Selbstverständlich darf auch hier wieder der ironische Blick auf die eigene Theaterarbeit nicht fehlen.