Mölzer hatte bei einer Veranstaltung im Februar die EU mit dem Dritten Reich verglichen und gemeint, die EU müsse sich fragen, ob sie ein “Negerkonglomerat” sei. Die Aussagen waren auf scharfe Kritik gestoßen, Mölzer hatte sich später dafür entschuldigt bzw. diese relativiert.Er werde die Aussagen Mölzers mit ihm persönlich und “nicht in der Öffentlichkeit” diskutieren, gab Strache am Samstag zu verstehen.
“Offen” mit Mölzer sprechen
Gefragt, ob er sich von Mölzer distanziere, meinte Strache, es sei “natürlich eine Optik vorhanden, über die man offen sprechen muss”.Auf die Frage, ob es zu einem Rückzug des FPÖ-Listenersten für die EU-Wahl am 25. Mai kommen werde, gab Strache keine konkrete Antwort: “Wir werden in den Gremien persönliche Gespräche führen”, so der Bundesobmann. Er betonte, dass Mölzer nicht der Chefideologe der Partei sei. Die Linie gebe er selbst vor – gemeinsam mit den Generalsekretären Herbert Kickl und Harald Vilimsky sowie dem Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer.
Strache “Fan” von Alaba
Bezugnehmend auf einen in der von Mölzer herausgegebenen rechten Wochenzeitschrift “Zur Zeit” publizierten rassistischen Artikel über Fußballer David Alaba, dessen Urheber laut Vorwürfen von SOS Mitmensch Mölzer selbst sein soll, sagte Strache, inhaltliche Kritik müsse man bei der Redaktion anmelden.
Denn die Zeitschrift sei “nicht Parteiorgan der FPÖ”. Außerdem verwies Strache darauf, dass Mölzer abgestritten hatte, Urheber des unter dem Pseudonym “F. X. Seltsam” verfassten Artikels zu sein.
Den Beitrag selbst bezeichnete Strache als “beleidigend und geschmacklos, wer auch ihn immer geschrieben hat”. Jedes FPÖ-Mitglied habe die Pflicht, auf sein Vokabular zu achten und Menschen “nicht abzustoßen”. “Ich bin ein Fan von Alaba”, dieser sei ein gelungenes Integrationsbeispiel, sagte der FP-Chef.
FPÖ und die EU-Wahl
Zur EU-Wahl betonte Strache einmal mehr, dass diese eine “Denkzettelwahl” für SPÖ und ÖVP werden solle. Ein Nein gab es seitens des Parteichefs erneut zum derzeit in Verhandlung stehenden Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA. Zum heimischen Budget merkte Strache an, dass er für eine sofortige Steuersenkung der Einkommenssteuern eintrete, um eine Rezession abzuwenden.
(APA)
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