Störaktionen von Klimaaktivisten beim Wiener Donauinselfest angekündigt

Die Klimaschutz-Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Montag via Aussendung Störaktionen mit orangen Warnwesten beim Wiener Donauinselfest angekündigt. "Wir würden auch gerne sorglos feiern, aber mitten in der Klimakatastrophe geht das nicht. Es sterben in Österreich Kinder bei Murenabgängen, und die Regierung handelt immer noch nicht", hieß es. Man werde erst wieder ruhig sein, wenn die Regierung ihre Arbeit aufnehme und das Grundrecht auf Klimaschutz in die Verfassung bringe, kündigte Sprecherin Marina Hagen-Canaval an.
Klimaproteste beim Wiener Donauinselfest als mögliche Partycrasher
"Selbstverständlich richtet sich unser geplanter Protest auf dem Donauinselfest nicht gegen die Musiker:innen oder die Fans. Er gilt einzig und allein (ÖVP-Bundeskanzler, Anm.) Karl Nehammer und seiner gefährlich untätigen Regierung", wurde betont. Man wolle die Menschen auf dem Festival mit dem Protest wachrütteln.
Seitens der Festivalorganisatoren zeigte man sich gegenüber der APA freilich wenig darüber begeistert. "Wir nehmen die Klimabewegung und ihre Anliegen sehr ernst", versicherte man in einem der APA übermittelten schriftlichen Statement. Gleichzeitig trage man aber "die Verantwortung für die Sicherheit aller Menschen vor Ort" - für Besucherinnen und Besucher, Mitarbeitende und Künstlerinnen und Künstler. "Um diese zu gewährleisten, müssen wir klare Grenzen setzen", machte man deutlich, ohne auf Details einzugehen: "Für das Donauinselfest gibt es wie jedes Jahr ein mit allen beteiligten Organisationen abgestimmtes und umfassendes Sicherheits- und Awarenesskonzept, das für jede Situation geeignete Maßnahmen vorsieht. So auch für diese. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir hier - nicht zuletzt auch aus sicherheitstechnischen Gründen - nicht auf Details eingehen können."
Donauinselfest-Erfinder über Protest-Pläne verärgert
Der ehemalige SPÖ-Politiker Harry Kopietz, der das Donauinselfest damals noch als roter Bezirksrat Anfang der 1980er Jahre initiiert hat, zeigte sich erbost über die Protest-Pläne. "Jetzt reicht's endgültig: Die Klimaprotest-Aktionen sind maßlos übertrieben und erreichen das Gegenteil", zeigte er sich in einer der APA übermittelten Stellungnahme überzeugt. Die Aktivisten sollten die Bundesregierung wegen ihrer Untätigkeit in der Klimapolitik kritisieren, nicht die Künstler oder Besucher, befand er.
"Ein Festival, das seit Jahrzehnten friedlich Freude und Kultur vereint, sollte nicht zum Schauplatz politischer Auseinandersetzungen werden. Klimaschutz ist wichtig, doch Proteste während des Festes gefährden die Sicherheit und das Wohlbefinden der Besucher", kritisierte er das Vorhaben. Es gebe, so befand er, andere Wege, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
(APA/Red)
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