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Stöger zu Taktfahrplan: Keine Diskriminierung von Bahnunternehmen

Integraler Bahn-Taktfahrplan soll schrittweise bis 2026 umgesetzt werden.
Integraler Bahn-Taktfahrplan soll schrittweise bis 2026 umgesetzt werden. ©APA
Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) weist den Vorwurf der Diskriminierung von Bahnunternehmen bei der Trassenzuweisung - etwa der Westbahn - beim geplanten österreichweiten integralen Taktfahrplan zurück. Durch eine bessere Abstimmung des Fahrplans sollen die Fahrzeiten auf Umsteigestrecken beträchtlich sinken, sagte Stöger vor Journalisten in Wien. "Für die Pendler wird es besser."

Im Herbst soll eine dafür notwendige Novelle des Eisenbahngesetzes im Nationalrat beschlossen werden. Das Verkehrsministerium hat inzwischen den Gesetzesentwurf aufgrund der im Begutachtungsverfahren eingegangenen Stellungnahmen überarbeitet. Die Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU-Kommission hatte Anfang Juni per Brief Bedenken zum Gesetzesvorhaben geäußert. Auch die mehrheitlich private Westbahn hatte in den vergangenen Monaten dagegen protestiert, weil sie sich durch den Entwurf bei der Trassenzuteilung gegenüber der Staatsbahn ÖBB diskriminiert sieht.

Es gebe im Gesetzesentwurf die Klarstellung, dass auch Fahrwegkapazität, die für eine Verknüpfung symmetrisch vertakteter Verkehre in Knotenbahnhöfen erforderlich seien, unter angemessenen, nichtdiskriminierenden und transparenten Bedingungen nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung an zugangsberechtigte Eisenbahnverkehrsunternehmen zuzuweisen seien, betonte Stöger.

Schrittweise Umsetzung bis 2026

Der integrale Taktfahrplan soll bis zum Jahr 2026 schrittweise umgesetzt werden. Erst nach der Fertigstellung des Semmering- und Koralmtunnels können alle geplanten 26 Taktknoten-Bahnhöfe aufeinander abgestimmt werden. Derzeit gibt es 10 Taktknoten in Österreich, darunter die Hauptbahnhöfe von Graz, Linz, Salzburg und St. Pölten.

Verbindungen aller Öffis werden optimiert

Ziel des Taktfahrplans ist es die Verbindungen aller öffentlicher Verkehrsmittel zu optimieren. Die lokalen Busbetreiber stimmen ihre Fahrpläne auch auf den Bahn-Taktfahrplan ab. Es sollen dadurch für die Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs fast keine Wartezeiten beim Umsteigen mehr entstehen und die Abfahrtzeiten sollen leicht zu merken sein. Abfahrtzeiten der Züge sind beim Taktfahrplan in Knotenbahnhöfen um Minute 00, 15, 30 und 45. Beispielsweise dauert die Bahnverbindung von Tullnerfeld nach Neusiedl/See wegen dem neuen Taktnoten Wien Hauptbahnhof ab 2016 anstatt derzeit 1 Stunde 56 Minuten nur mehr 1 Stunde 14 Minuten. Als Schnellzug wird die Railjet-Flotte der ÖBB nicht vertaktet.

Schweizer Modell als Vorbild

Als Vorbild für Österreich bezeichnete der Verkehrsminister den sehr erfolgreichen Taktfahrplan in der Schweiz, der schon im Jahr 1982 eingeführt wurde. Stöger erhofft sich durch die bessere Abstimmung des öffentlichen Verkehrs hierzulande eine Zunahme der Fahrgastzahlen und auch der Kundenzufriedenheit. In Graz und Tirol sind etwa die Fahrgastzahlen nach einer Teil-Vertaktung des öffentlichen Verkehrs seit 2007 deutlich gestiegen. Laut Verkehrsministerium wird der Bahn-Taktfahrplan auch bis zu 20 Prozent Kapazitätsgewinn durch eine durchgängige Fahrplansymmetrie bringen.

(APA)

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