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Sting auf Burg Clam: Ein Trio, das an Police erinnert

Sting begeisterte auf der Burg Clam mit neuem Trio-Format.
Sting begeisterte auf der Burg Clam mit neuem Trio-Format. ©APA/AFP/ANP/Koen van Weel
Mit seiner neuen Formation "Sting 3.0" trat der britische Musiker am Dienstagabend auf der Burg Clam auf. Das Konzert bot eine Reise durch Hits seiner Solokarriere und der legendären Band The Police – mit minimalistischer Besetzung und großem Effekt.

Sting gastierte am Dienstagabend zum dritten Mal auf der Burg Clam (OÖ), diesmal unter der neuen Trademark "Sting 3.0" - dies vor allem deshalb, weil der Brite wieder mit einer Trio-Formation a la "Police" unterwegs ist. Und es wurde die erwartete Hit-Revue aus beiden Sting-Welten, also mit den ganz alten Police-Hadern und den auch schon älteren Solo-Erfolgen. Denn neues Songmaterial gibt es bisher nicht - aber das war auf Clam völlig egal: Die Fans waren begeistert.

Musiklegende Sting rockte Burg Clam

"Eins, zwei, drei", zählte Sting zu Konzertbeginn auf Deutsch ein - und los ging es gleich flott mit "Message in a Bottle". Doch ganz lupenrein war die Startphase nicht, bei "If I Ever Loose My Faith in You" wackelte die Stimme des öfteren. Gleich darauf folgte ein erstes wirkliches Wagnis: das epische "Englishman in New York", in der Trio-Besetzung natürlich musikalisch komplett reduziert. Aber es hat erstaunlich gut funktioniert. "Fields of Gold" war dann schon sehr stimmungsvoll, bei "Never Coming Home" war der agile 73-Jährige dann endgültig auf der Bühne, bei den Fans und vor allem bei sich selbst angekommen.

Was folgte, war eine einzige Kaskade an Hits mit sehr viel Police-Anteilen. "Driven to Tears" war tatsächlich Police pur. Das lag nicht nur am Frontman selbst, sondern auch an den "Nachfolgern" von Andy Summers und Stewart Copeland: Sting-Langzeit-Weggefährte Dominic Miller an der Gitarre und der von Mumford & Sons "ausgeborgte" Drummer Chris Maas - wirklich nicht die schlechteste Leihgabe. So spielten sich die Drei beim live ziemlich verlängerten Klassiker "Can't Stand Loosing You" fast in eine "Police-Trance".

Police-Klassiker im neuen Gewand

Ab "Walking on the Moon" ging es dann Schlag auf Schlag ins Finale mit dem Höhepunkt "King of Pain" (erraten: Police...). Zuvor hatte Sting noch ein musikalisches Schmankerl serviert: "Desert Rose", wie "Englishman in New York" kaum vorstellbar im Trio, dennoch grandios, nunmehr auch stimmlich. Dies zeigt auch, dass viele Sting-Kompositionen, die in den Studioversionen recht komplex produziert sind, auch als total reduzierte Versionen funktionieren - und das ist schon eine außerordentliche Songwriting-Qualität.

Als Zugaben waren dann "Roxanne" in XXL-Version sowie zum Abgang das feine "Fragile" natürlich unumgänglich. Und zu alldem hatte Sting auch noch die Wetterlage in Clam per Police-Song vorausgesagt: "Heavy Cloud No Rain" - am Nachmittag war über der Region eine kurzes, aber heftiges Unwetter niedergegangen, danach drohten die ganze Zeit finstere Wolken über der Burg; aber es blieb den gesamten Abend lang trocken und die Sting-Fan-Verzückung somit ungetrübt.

(Von Werner Müllner/APA)

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