Eigentlich wollte Daniela Peter den vergangenen Dreikönigstag mit einem Familienfilm ausklingen lassen, aber es sollte anders kommen. Gemeinsam mit ihrem damals zweijährigen Sohn Jonas Pablo zündete sie noch einen letzten Sternspritzer am Christbaum an. Gleich anschließend sollte der Baum endgültig entsorgt werden. Doch die ausgetrockneten Äste waren der Glut des Sternspritzers nicht mehr gewachsen. Innerhalb von Sekunden stand der Baum in Flammen, ich wollte noch mit einem Glas Wasser löschen, aber da war nichts mehr zu machen, erinnert sich Peter. Sie schnappte sich den kleinen Jonas, der noch immer vor dem brennenden Baum stand, und alarmierte ihren damaligen Freund, der sich nebenan im Badezimmer aufhielt. Wir mussten gemeinsam an der Haustür ziehen und bekamen sie nicht gleich auf, so stark war mittlerweile schon der Rahmen verzogen, erinnert sich Daniela Peter an die Schrecksekunden. Die ganze Decke im Wohnzimmer stand bereits in Flammen. Das war ein schrecklicher Anblick, erzählt sie weiter.
Höchste Brandgefahr
Obwohl sie schon fast drei Jahre in dem Haus lebte, wusste sie nicht, wo sich der Feuerlöscher befindet. Im ersten Schreck wussten wir nicht einmal mehr, dass wir einen direkten Notschalter für die Feuerwehr am Haus haben. Wir haben dann die Nachbarn herausgeklingelt, und die haben die Feuerwehr angerufen. Bis sie dann da war, haben wir aber mit dem Handlöscher das Feuer bereits in den Griff bekommen. Kurt Giselbrecht von der Brandverhütungsstelle Vorarlberg kennt dieses Problem: In der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester besteht die höchste Gefahr für Brandunfälle. Jeder sollte sich vorab informieren, wie man sich bei einem Wohnungsbrand richtig verhält und wo die Löschmittel untergebracht sind.
Erinnerungen zerstört
Die Feuerwehr konnte damals auf einen Löscheinsatz mit Wasser verzichten. Darüber ist die Mutter von Jonas besonders froh. Die Zerstörung in der Wohnung wäre dann ungleich größer gewesen. Trotzdem sind die Spuren auch noch ein Jahr später zu erkennen. Die Vorhangstangen im Wohnzimmer sind noch heute schwarz vom Rauch. Die oberen Küchenkästen mussten ersetzt werden, auch die Couch war nicht mehr zu retten. Am schlimmsten ist der Verlust der Babyfotos von Jonas. Das kann niemals ersetzt werden, sagt Peter traurig. Heuer werden Daniela und Sohn Jonas auf einen Plastikbaum und eine elektrische Lichterkette umsteigen. Verletzt wurde damals zum Glück niemand, wir haben alle den Schreck gut überstanden. Angst vor Feuer haben die beiden aber weiterhin nicht. Auch dieses Jahr werden sie gemeinsam Sternspritzer anzünden. Diesmal aber aus der Hand und mit einem griffbereiten Eimer Wasser in der Nähe.
Brandstatistik
3,1 Vorarlberger verlieren im Jahresdurchschnitt ihr Leben bei Gebäudebränden. 70 Prozent der Brandopfer sterben an Rauchgasvergiftung. 15 Prozent an Verbrennungen. 52 Prozent aller Wohnhausbrände entstehen im Wohn- oder Schlafbereich. 51 Mal haben automatische Brandmeldeanlagen Brände frühzeitig erkannt und die Alarmierung der Feuerwehr eingeleitet.
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