Der Geschäftsführer des Sportservice der Vorarlberger Landesregierung steht in der Kritik: Als ehemaliger Ruder-Nationaltrainer vermittelte Martin Keßler Sportler zur in den Dopingskandal verwickelten Blutbank “Humanplasma”. Am Mittwoch Abend haben sich Sportlandesrat Siegi Stemer und Sportservice-Chef Martin Keßler ausführlich unterhalten. Stemer am späten Abend zu den VN: “Ich muss meine Entscheidung aufgrund der vorliegenden Fakten treffen. Und Martin Keßler steht vor allem für eine hervorragende Weiterentwicklung des Sportlandes Vorarlberg.” Deshalb sieht Stemer keinen Grund zu personellen Änderungen. “Zu den erhobenen Vorwürfen hat Keßler Stellung bezogen und mir versichert, dass kein Doping stattgefunden hat”, schildert Stemer. Es gebe diesbezüglich “auch keinen Widerspruch zu der Darstellung von Humanplasma”, so der Landesrat, der betont, dass er keine Mutmaßungen anstellen dürfe. “Zudem fiel das alles vor, lange bevor er bei uns im Dienst war.” Er könne die Arbeit von 2005 bis 2010 beurteilen, “weil er sehr eng mit mir zusammengearbeitet hat. Doping oder etwas Unrechtes war in dieser Zeit keine Millisekunde anzunehmen”, sagt Stemer. Dass die österreichische Doping-Affäre noch nicht ausgestanden ist, weiß der Sportlandesrat: “Ich bin kein Hellseher. Sollten da neuere, konkrete Vorwürfe kommen, dann gibt es wirklich nur einen Weg für Martin Keßler: nämlich dass er den Weg der Klage beschreitet.” Sollten sich weitere Vorwürfe beweisen, “dann hat es natürlich auch meinerseits Konsequenzen zu geben. Jetzt aber zählt der Mensch Martin Keßler, der in den letzten Jahren sehr, sehr engagiert gearbeitet hat.” Die Blutbank “Humanplasma” nannte am Dienstag Keßler in einem Atemzug mit Ex-ÖSV-Coach Walter Mayer. Keßler bestätigte zwar Blutbankbesuche, bestritt aber die verbotende Blut-Rückführung: “Das hatte nichts mit Doping zu tun.”
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