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Steinerne Hochzeit - Erinnerungen an viele gemeinsame Jahre

Quelle: VN-Chronik
Quelle: VN-Chronik ©Symbolbild

Steinerne Hochzeit – Erinnerungen an viele gemeinsame Jahre

Lochau. “67 ½ Jahre verheiratet und noch bei guter Gesundheit zu sein, das ist eine Gnade”, betont Änne Bilgeri und erinnert sich an viele schöne, aber auch sorgenvolle Jahre. Obwohl sie mit ihren acht Geschwistern eine entbehrungsreiche Kindheit erlebte, mangelte es ihr nie an liebevoller Zuwendung der Eltern. In den Wirren des Krieges lernte die in Großbodungen in Thüringen 1919 geborene Jubilarin ihren Mann kennen und lieben.

“Liebe auf den ersten Blick, das war es auf jeden Fall”, erzählt Änne Bilgeri. Sie war 1942 im Lazarett in Celle in der Heeresentlassungsstelle dienstverpflichtet, wo Artur Bilgeri sich nach einer Kriegsverletzung erholte und auf seine Entlassung wartete. Der damals 22-jährige Bürgermeistersohn aus Hittisau wuchs mit drei Brüdern auf und besuchte das Lehrerseminar in Feldkirch. Nach seiner Verwundung und dem Lazarett­aufenthalt in Celle wurde er entlassen, um in Wolfurt seine erste Lehreranstellung anzutreten.

Verlobung und Hochzeit

Artur und Änne verlobten sich im Oktober 1942 und besiegelten ihre große Liebe mit der Hochzeit am 27. Februar 1943. Trotz Kriegswirren und unter Bombenhagel erreichte Änne mit ihrem Töchterchen Gudrun im Herbst 1943 wohlbehalten Wolfurt. Mit dem Umzug zwei Jahre später nach Sibratsgfäll begann für HS-Direktor i. R. Artur Bilgeri eine erfüllte Zeit. Neben seinem Beruf war er auch als Standesbeamter tätig, gründete einen Musik- und Skiverein und baute mit einem Arbeiter zusammen ein zweites Klassenzimmer zur einklassigen Volksschule dazu.

Sechs Jahre blieben Bilgeris in Sibratsgfäll, bevor Lochau zum Lebensmittelpunkt wurde. Artur Bilgeri unterrichtete an der Mädchenhauptschule im Thalbach, lernte in den Nächten für die Hauptschulprüfung und baute für seine Familie in der kargen Freizeit ein Haus in Lochau. Nach bestandener Prüfung wurde die HS Bregenz-Stadt bis zu seiner Pensionierung 1982 sein Wirkungsort. Auch hier ging er ganz in seinem Beruf auf, und als begeisterter Musiker war es für ihn eine große Freude, als er die Musikhauptschule gründen konnte. Änne Bilgeri betrachtet Lochau schon lange als ihre Heimat. Regen Kontakt pflegt sie mit den evangelischen Frauen und jasst leidenschaftlich gerne mit Gleichgesinnten. Nach wie vor ist die Ölmalerei ihr großes Hobby.

Den drei Kindern Gudrun, Edeltraud und Karl-Heinz ermöglichten die Jubilare eine gute Ausbildung, und ihre ganze Zuneigung gehört den sechs Enkel- und drei Urenkelkindern, die oft zu Besuch kommen. “Unser Leben war bewegt, schön, erfüllt von der Familie, den Kindern und unserer Arbeit. Wir sind froh, dass wir diesen besonderen Tag mit der Familie feiern dürfen”, so das Jubelpaar.

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