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Steigender Bedarf an Rechenleistung: Zu wenige IT-Fachkräfte und Rechenzentren in Wien

Der Bedarf an Rechenleistung steigt, doch in Wien mangelt es an Platz für Rechenzentren und an IT-Fachkräften.
Der Bedarf an Rechenleistung steigt, doch in Wien mangelt es an Platz für Rechenzentren und an IT-Fachkräften. ©Canva (Sujet)
Der Bereich Information und Consulting der Wirtschaftskammer Wien weist auf einen deutlich wachsenden Bedarf an Rechenzentren hin. Diese Zentren sind für die Speicherung, Verarbeitung und Verteilung großer Datenmengen zuständig. Sie werden als digitales Rückgrat vieler Sektoren betrachtet - von der Industrie über das Gesundheitswesen bis zur öffentlichen Verwaltung. Die Rechenleistung, die sie bieten, könne man durchaus als Währung betrachten, sagte Spartenobmann Martin Heimhilcher am Donnerstag. In Wien herrscht Ressourcenmangel.

Der globale Markt für Rechenzentren wird laut Wirtschaftskammer in einer Aussendung heuer auf rund 412 Milliarden Euro geschätzt und wachse mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von gut acht Prozent. Bis 2029 soll der Markt ein Volumen von etwa 568 Milliarden Euro erreichen. Einhergehend wachse die Bedeutung des Marktes auch in Europa. Ihr Energieverbrauch könnte alleine hier bis 2030 auf 98,5 Terawattstunden (TWh) ansteigen, was einem Wachstum von 28 Prozent gegenüber 2018 entspricht.

Bedarf an Rechenzentren steigt mit KI & Co.: Ressourcenmangel in Wien

Dafür brauche es eine zuverlässige Stromversorgung, eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur und gut ausgebildete IT-Fachkräfte. Besonders Letzteres stelle eine große Herausforderung dar. "Allein in Wien fehlen derzeit 6.000 IT-Fachkräfte - ein erheblicher Engpass, der dringend adressiert werden muss, um den Wirtschaftsstandort langfristig wettbewerbsfähig zu halten", betont Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie).

"Der Bedarf an Rechenzentren steigt; auch und gerade aufgrund der zunehmenden KI-Anwendungen, die enorme Rechenleistung erfordern", erklärt Heimhilcher. Tatsächlich zählt Künstliche Intelligenz (KI) zu den energieintensivsten Anwendungen: Eine einzige KI-Anfrage kann den 10- bis 100-fachen Energiebedarf einer herkömmlichen Datenanfrage haben.

Aktuell gibt es in Wien 21 Rechenzentren. Die Stadt biete einige Standortvorteile wie eine hohe Versorgungssicherheit mit grüner Energie, politische Stabilität und Erdbebensicherheit. Doch die Errichtung neuer Rechenzentren stößt auf Herausforderungen: Platzmangel und hohe Immobilienpreise erschweren die Ansiedlung neuer Serverfarmen. Die größten verfügbaren Flächen liegen meist in weiter außen gelegenen Betriebsgebieten, während in der Innenstadt der Raum für neue Anlagen begrenzt ist.

(APA/Red.)

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