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Steigende Verkehrsbelastung im Fokus

Ein tägliches Szenario bei der Autobahnabfahrt. Eine Ampel soll nun installiert werden und zu den Spitzenzeiten den Verkehr regeln.
Ein tägliches Szenario bei der Autobahnabfahrt. Eine Ampel soll nun installiert werden und zu den Spitzenzeiten den Verkehr regeln. ©hellrigl
Mit dem Thema Verkehr stellten Mäder und Altach ein brennendes Thema zur Diskussion.
Diskussion Verkehr

 

Mäder/Altach. (HBR) Dass die Verkehrsproblematik ein Thema ist, das unter den Fingernägeln brennt, wurde bei der Informationsveranstaltung im Mäderer Ender-Saal deutlich. Besonders der Verkehr von der Autobahnabfahrt Altach zum Kreisverkehr Neue Landstraße bis zum Zollamt hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Gemeinden Mäder und Altach luden gemeinsam zu diesem Abend, bei dem Fakten über Verkehrsaufkommen und laufende Planungen geliefert wurden, den Anrainern aber auch die Möglichkeit geboten wurde, Anregungen und Verbesserungen zu formulieren. „Wir werden langsam überrollt“, konstatierte Altachs Vizebürgermeister Franz Kopf und unterstrich die Wichtigkeit, dass politisch Verantwortliche und Anrainer gemeinsam nach Lösungen suchen. Rainer Siegele, Bürgermeister von Mäder, informierte darüber, dass im Rahmen von „Mobil im Rheintal“ zwei Varianten zur Verkehrsentlastung auf der Höhe Dornbirn erarbeitet wurden, allerdings könne in den nächsten fünf Jahren nicht mit einer Realisierung gerechnet werden.

 

30 Prozent Steigerung

Mit faktischen Daten stellte sich Verkehrsexperte Helmut Kröll ein. 14.500 Fahrzeuge werden täglich auf der L58 an der Gemeindegrenze von Mäder und Altach gezählt, davon passieren 9.000 die Grenze in die Schweiz. Dem Schwerverkehr sind 720 Fahrzeuge zuzuordnen. „Im Vergleich zum Jahr 2007 ist das ein Zuwachs von 25 bis 30 Prozent“, so Kröll. Der stark gewachsene Pendlerverkehr, aber auch  die in den Navigationssystemen favorisierte „3M“ Route – München-Mäder-Mailand – sind das Hauptprobleme der Verkehrszunahme. Rund 6000 Fahrzeuge fahren nach Mäder oder kommen aus Mäder und somit „hausgemachter“ Verkehr.

 

Ampelregelung

Ein neuralgischer Punkt ist zudem die Autobahnabfahrt Altach, wo in der Spitzenstunde 1.400 Fahrzeuge gezählt werden. Franz Kopf informierte, dass die direkt an der Straße situierte Bushaltestelle rückversetzt wird und noch heuer eine Ampelanlage bei der Ausfahrt der A14 und der Abzweigung Lastenstraße installiert wird. Aus den Reihen des Publikums wurde bemängelt, dass dadurch die Route in die Schweiz noch interessanter gemacht würde und die Anrainer bei Rot durch den Rückstau nicht mehr aus ihren Hauseinfahrten kämen. Polizeiinspektor Christoph Marte verwies auf den Rückstau auf die Autobahn und die erhöhte Unfallhäufigkeit in der Vergangenheit. Zudem werde die Ampel nur nach Bedarf eingeschaltet.   

 

Pilotversuch

Seit Juni wird ein Pilotversuch durchgeführt, den LKW-Verkehr auf verschiedene Grenzen aufzusplitten. Nach der Vorabfertigung in Wolfurt wurde es den Fahrern frei gestellt, über Lustenau oder Mäder zu fahren. Dadurch wurden in Mäder 20 bis 25 LKWs täglich mehr verzeichnet. „Das ist nicht die große Masse, aber das Verkehrsproblem im Unterland kann nicht im Oberland gelöst werden“, so Kopf.

 

Gefahr und Lärm

Sehr rege machten die Anrainer auf das durch den Verkehr beeinträchtige Leben an der L58 aufmerksam. „Im Garten versteht man das eigene Wort nicht, Radfahren an der L58 ist lebensgefährlich, zu den Stoßzeiten kommt man sehr lange nicht auf die Fahrbahn, der Weg für die Schulkinder ist lebensgefährlich“, so nur einige der Äußerungen. Auch wurde eine Geschwindigkeitsreduktion an der Umfahrungsstraße mit derzeit 70 km/h gefordert, insbesondere bei der Ortseinfahrt von der Schweiz kommend. „Wir bringen den Verkehr nicht weg, aber mit kleinen Maßnahmen kann einiges bewirkt werden“, so der Tenor von Franz Kopf, Rainer Siegele und Initiator des Abends, Gemeinderat Jürgen Koblinger. So wurde eine finanzielle Unterstützung bei der Realisierung von Lärmschutzwänden angedacht, mit der Gegenleistung Anrainern, einen Meter Grund für die Errichtung eines Radweges abzutreten. Schon seit Jahren, und erst kürzlich bei der Erarbeitung des REK amKumma, ist die Gemeinde Mäder bemüht, eine Variante für eine bessere Radverbindung nach Altach und Götzis zu finden, ohne bisherigen Erfolg.

 

Weitere Vorgangsweise

Die vielen Vorschläge der Anrainer des Informationsabendes wurden gesammelt und im Herbst soll im Beisein von Verkehrsplanern, Lärmschutzbeauftragten und Verkehrslandesrat Rüdisser eine weitere Diskussionsrunde stattfinden. 

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