Sie schlagen aufgrund der anhaltenden Teuerungen Alarm und fordern neben treffsicheren kurz- und mittelfristigen Maßnahmen, auch die Einführung einer sozial gestaffelten finanziellen Absicherung aller Kinder in Österreich.
Mini-Warenkorb über 15% teurer
Während die Inflationsrate für Juni bei 8,7% lag, hat sich der Miniwarenkorb, der vor allem für Menschen mit geringen Einkommen relevant ist, im Jahresabstand um satte 15,4% verteuert. Das macht klar: für armutsbetroffene Familien wiegt die persönliche Inflationsrate enorm schwer. Die Befürchtungen, dass sich die Situation im Herbst ohne weitere Maßnahmen für armutsbetroffene Haushalte, Familien und Kinder zuspitzt, eint die Organisationen.
"Massive Abstriche"
Anna Parr, Generalsekretärin der Caritas Österreich sagt eingangs: "Menschen, die ohnehin im Supermarkt sehr genau mitrechnen müssen und abwägen, ob sich das Kilo Brot am Ende des Monats noch ausgeht - diese Menschen können sich das Alltäglichste schlichtweg nicht mehr leisten. Sie müssen massive Abstriche machen - bei Grundbedürfnissen wie bei der Bezahlung der Wohn- und Energiekosten, bei der Entwicklung und Förderung ihrer Kinder und schlichtweg der ausreichenden Ernährung." Caritas Sozialberatungsstellen in ganz Österreich melden eine starke Zunahme der Anfragen, so Parr: "Die Teuerung schlägt jeden Tag und bei jeder Zahlung zu und sie trifft armutsbetroffene bzw. Menschen mit geringen Einkommen und ihre Kinder ungleich härter. Und die Teuerung macht keine Ferien. Im Gegenteil wir erwarten für den Herbst und Winter eine weitere gravierende Verschlechterung. Daher braucht es jetzt dringend weitere Überbrückungshilfen - die bestehenden Einmalzahlungen reichen nicht aus und kommen nicht schnell genug an. Die Bundesregierung muss dringend die Grundlage für ein Anti-Teuerungs-Paket gezielt für die am stärksten betroffene Gruppe schaffen - und zwar jetzt."
Teuerung beeinflusst Planung
Dass die Teuerung keine Ferien macht, bestätigt auch Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. In einer von der Volkshilfe im Juni und Juli durchgeführten österreichweiten Umfrage mit über 550 Sozialarbeitern geben fast Dreiviertel an, dass die Teuerung die Planung von armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen stark beeinflusst.
Soziale Krise verhindern
Gemeinsam fordern die Hilfsorganisationen kurz- und langfristige Maßnahmen, die Menschen, Familien und deren Kinder vor Armut schützen und es betroffenen Familien nachhaltig ermöglichen, aus Armutssituationen zu entkommen. "Noch ist die Regierung ihre angekündigte Halbierung der Armut schuldig. Unser Appell ist deswegen umso dringender. Es braucht jetzt rasch Planungen, um die soziale Krise, die sich im Herbst ankündigt, zu verhindern.", so Anna Parr, Maria Katharina Moser und Erich Fenninger abschließend.
(APA)
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