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Stefan Ganahl - Chefpilot bei Wucher Helicopter

Stefan Ganahl im Cockpit von Gallus 1.
Stefan Ganahl im Cockpit von Gallus 1. ©Bernd Hofmeister
Wenn er vom Fliegen erzählt, strahlen seine Augen und er ist nicht zu bremsen: Stefan Ganahl, der Chefpilot der Firma Wucher Helicopter.

Er ist Herr über 14 Hubschrauber 16 Piloten, 17 Flughelfer, Ärzte und Flugretter, die im ganzen deutschsprachigen Raum und in anderen Ländern bis nach Georgien im Einsatz sind. Doch der Weg bis in die Chefetage des Unternehmens war weit. Stefan Ganahl absolvierte eine Lehre als Mechaniker und erwarb bereits mit 15 Jahren den Motorsegelschein. „Da ich relativ klein war“, erzählt der begeisterte Flieger schmunzelnd, „sorgten vier Polster im Cockpit für die nötige Rundumsicht.“ Jeden Schilling, den Ganahl nun verdiente, steckte er in die Fliegerei. Nach dem Privatpilotenschein für Flächenflugzeuge und Hubschrauber krönte er seine Ausbildung mit den Berufspilotenscheinen für Helicopter in Österreich, der Schweiz und den USA. Mit 21 Jahren war er einer der jüngsten Berufshubschrauberpiloten in Österreich.

9.500 Flugstunden
Doch nun waren Flugstunden gefragt. Als Fotopilot verdingte er sich fünf Jahre in Österreich, der Schweiz und Italien, wobei er auch bei Aufnahmen für Reinhold Messner in den Dolomiten im Einsatz war. Der erste Job bei Wucher Helicopter war der eines Flughelfers. Nach ersten Überstellungsflügen wurde Ganahl als Pilot engagiert und im Stützpunkt St. Anton eingesetzt. Seit acht Jahren ist der 44-Jährige Chefpilot des Unternehmens und zählt mit 9.500 Hubschrauberflugstunden zu den erfahrensten Piloten Österreichs. Als Chefpilot trägt Ganahl die Verantwortung für die Sicherheit seiner Männer. „Jedes halbe Jahr muss ein Pilot auf jeder Maschine, die er fliegt, eine Prüfung ablegen“, erklärt Ganahl, der auch zum erlesenen Kreis der Senior-Prüfer in Österreich zählt. „Hubschrauberfliegen“, hält Stefan Ganahl den Ball flach, „ist nicht ein so spektakulärer Job, wie manche Leute meinen. Sieben Stunden im Cockpit zu sitzen, ist harte Arbeit und erfordert Konzentration und Disziplin.“

Rettungseinsätze
Im Sommer ist Ganahl nicht fix als Pilot eingeteilt ist, sondern hilft auf Baustellen aus, wenn Piloten nach sieben Stunden pausieren müssen. Der Winter gehört der Rettungsfliegerei. Bis zu 380 Mal hebt Gallus1 vom Stützpunkt in Zürs ab, um Menschen in Not zu helfen. Bei Rettungseinsätzen sind starke Nerven gefragt. Wie bei der Rettung des holländischen Prinzen Friso, der trotz perfekter Rettungskette nur schwer verletzt geborgen werden konnte. Oder ein Mädchen, das bei einem Skiunfall einen offenen Schädelbruch erlitten hatte, und buchstäblich im Hubschrauber verblutete. „Das sind Situationen, die an die Grenze des Erträglichen führen“, kennt Ganahl auch die schweren Seiten seines Berufs. Trotzdem überwiegt das Schöne. „Wenn du am Morgen mit deinem Gerät abhebst, die Kraft der Maschine spürst und eine strahlenden Sonnenaufgang erlebst, dann wird dir eines klar: Du hast den schönsten Beruf auf der Welt.“

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