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Start für ersten Mitmach-Supermarkt in Wien

Rund 2.500 verschiedene Produkte sind ab sofort im Mitmach-Supermarkt zu finden.
Rund 2.500 verschiedene Produkte sind ab sofort im Mitmach-Supermarkt zu finden. ©Julianna Fehlinger/Foto MILA
Der neue Mitmach-Supermarkt von MILA öffnet am Freitag in der Vivenotgasse 29 in Wien-Meidling seine Türen. Mit einer Vielzahl an Produkten bietet der Laden ab sofort eine nachhaltige und sozial gerechte Einkaufsmöglichkeit.
Standort in Meidling gefunden

Das Konzept des Mitmach-Supermarkts wurde bereits in kleinerem Rahmen getestet, und nun hat sich das Unternehmen MILA dazu entschieden, einen vollwertigen Supermarkt zu eröffnen. Auf einer Fläche von 350 Quadratmetern werden künftig rund 2.500 verschiedene Produkte angeboten, die nicht nur günstig, sondern auch transparent sind, wie der ORF berichtet.

Günstig und transparent: Neuer Mitmach-Supermarkt eröffnet in Wien-Meidling

"Wir setzen nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf Transparenz, günstigere Preise und gemeinsames Engagement", erklärt die Genossenschaft in einer Pressemitteilung.

Der Genossenschaftsanteil ist sozial gestaffelt: Der einmalige Regelanteil beträgt 180 Euro. Personen mit geringeren finanziellen Möglichkeiten können hingegen einen Sozialanteil von nur 20 Euro erwerben. Mitglieder mit höherem Einkommen werden sogar ermutigt, zusätzliche Anteile zu übernehmen, um die Eigenmittel der Genossenschaft zu stärken. Diese Anteile werden beim Austritt rückerstattet.

Betrieb will weitgehend ohne herkömmliche Gewinnmargen auskommen

Der Mitmach-Supermarkt zählt aktuell rund 1.000 Mitglieder, die alle vier Wochen eine Pflichtschicht von drei Stunden leisten. Diese Schichten können an der Kasse, im Lager oder beim Einräumen der Waren absolviert werden. Durch dieses Engagement soll der Betrieb ohne herkömmliche Gewinnmargen auskommen. Außerdem können Mitglieder eine weitere Person benennen, die ebenfalls im Supermarkt einkaufen darf.

Schnupper-Einkauf für Interessierte

Die Geschäftsführung betont, dass der Großteil der verfügbaren Produkte biologisch, regional und verpackungsarm produziert wird. Letztendlich entscheiden die Mitglieder beziehungsweise die von ihnen bestimmten "Einkaufsverantwortlichen", welche Produkte ins Sortiment aufgenommen werden. Co-Geschäftsführerin Julianna Fehlinger hebt hervor: "Was zählt, ist die Zusammenarbeit und die Idee, dass gute Lebensmittel für alle leistbar sein sollten." Interessierte können auch zu einem Schnupper-Einkauf vorbeikommen.

Erfahrungen aus anderen Städten

In anderen europäischen Städten wie Berlin oder Paris sind Mitmach-Supermärkte bereits etabliert. Die Erfahrung zeigt, dass die Anzahl der Mitglieder entscheidend für den Erfolg des Projekts ist. Aktuell merkt man bei „Mila“, dass die 1.000 Mitglieder noch nicht ausreichen, um das Geschäft vollständig zu finanzieren. So ist die Genossenschaft auf Kreditgeber und Spenden angewiesen, vor allem um den Aufbau des Supermarkts wirtschaftlich zu stemmen.

(Red)

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