Die daraus resultierenden Chancen erläuterten Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser gemeinsam mit Stiftungsprofessor Tung Pham und Industrie-Spartenobmann Georg Comploj im Pressefoyer am Dienstag, 5. April 2016.
“Hohe Bedeutung für Innovationskraft”
Trotz des in den letzten Jahrzehnten vollzogenen Strukturwandels gelte Vorarlberg auch heute noch als “textiles Silicon Valley”, sagte Wallner. Dies vor allem deshalb, weil der Textilcluster mit 55 Textil- und Bekleidungsbetrieben sowie 140 Stickerei-Unternehmen auf engstem Raum eine geschlossene Wertschöpfungskette von der Spinnerei bis zum fertigen Produkt darstelle. Seit 1982 unterstützt das Institut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck mit Sitz in Dornbirn Unternehmen aus dem Textilbereich bei der Erforschung und Umsetzung von neuen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen. “Die Industrienahe Forschung stärkt den Wirtschaftsstandort Vorarlberg und ist von hoher Bedeutung für die zukünftige Innovationskraft”, so Landeshauptmann Wallner.
Großes Wachstumspotenzial
Schon heute werden ca. 50 Prozent der textilen Wertschöpfung mit technischen Textilien am Standort Vorarlberg erwirtschaftet und in diesem Bereich gibt es weiter ein großes Wachstumspotenzial, betonte Landesstatthalter Rüdisser. So sind Faserverbundstoffe eine wichtige Komponente in der Autoindustrie und im Flugzeugbau. Dementsprechend ist der Ausbau der Forschungskapazitäten auf dem Gebiet der technischen Textilien eines der wesentlichen Ziele des neuen Lehrstuhls für Advanced Manufacturing, erklärte Professor Tung Pham. Unter seiner Leitung wird mit den zur Verfügung stehenden Mitteln – drei Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren – eine eigene Forschungsgruppe aufgebaut, die aus ca. hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestehen soll.
Spartenobmann Comploj sieht in den technischen Textilien “das Hoffungsgebiet der Textilindustrie in Europa”. Die neue Stiftungsprofessur sei daher ein Glücksfall für die Vorarlberger Textilindustrie, weil mit ihr die Forschungskapazität in einem wichtigen Zukunftsmarkt deutlich verbessert werden könne. (VLK)
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