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Städtetag in Eisenstadt: Resolution gegen "neue Belastungen"

Der Städtebund will "keine neuen Belastungen".
Der Städtebund will "keine neuen Belastungen". ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Der Städtebund hat beim 74. Städtetag in Eisenstadt eine Resolution verabschiedet, die einstimmig die Forderung stellt, dass Städten und Gemeinden keine zusätzlichen finanziellen Belastungen auferlegt werden sollen. Die Handlungsfähigkeit der Kommunen darf nicht gefährdet werden. Die höheren Kosten in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Elementarpädagogik sollen gemeinsam von Bund und Ländern getragen werden.
Städtetag geht in Eisenstadt über die Bühne

Der Städtetag in Eisenstadt fordert eine Reform der Grundsteuer, bei der die Hebesätze kurzfristig erhöht werden sollen. Steuererleichterungen sollen nur erfolgen, wenn sie gegenfinanziert sind, beispielsweise bei der geplanten Senkung der Grunderwerbssteuer. Der vertikale Verteilungsschlüssel im Finanzausgleich soll überprüft werden. Michael Ludwig, Präsident des Städtebundes, betonte, dass die Aufgaben der Gemeinden stärker gewachsen sind als die des Bundes und sich dies im Finanzausgleich widerspiegeln sollte. Bis zum Außerkrafttreten sollen jährlich 300 Millionen Euro an Städte und Gemeinden fließen.

Städtebund begrüßt bei Städtetag in Eisenstadt Verwaltungs- und Strukturreformen

Außerdem sprach sich der Städtebund für Verwaltungs- und Strukturreformen aus und begrüßte das Ziel der Bundesregierung, die Komplexität von Verwaltungsverfahren zu reduzieren. Ungelöst sieht man hingegen das Thema der Finanzierung von Freizeitpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulassistenzen. Die Kosten für Erstere sollten vom Bund getragen werden, so die Forderung. Das Thema erst beim Finanzausgleich ab 2028 zu behandeln, sei "nicht akzeptabel". In Sachen Digitalisierung und Effizienz will der Städtebund eine rasche Umsetzung einer gebietskörperschaftsübergreifenden Dateninfrastruktur sowie einen Zugang der kommunalen Ebene zu Registern. Für die digitale Souveränität der Städte und Gemeinden sei es wichtig, die Abhängigkeit von außereuropäischen IT-Konzernen zu reduzieren.

Tiroler Städtebund mit Forderungen vor Städtetag

Die Bundesminister werden dazu aufgefordert, kommunale Dienstleistungen wie Wasser, Abfallwirtschaft oder öffentlichen Verkehr auch im Rahmen der Europäischen Gesetzgebung stärker in den Fokus zu rücken. Aufwändige administrative Vorgaben im Datenschutz-, Beihilfen- oder Vergabebereich seien kritisch zu hinterfragen. Im Vorfeld des Städtetages war der Tiroler Städtebund mit drei Forderungen vorgeprescht, die seitens des Bundesorganisation gegenüber der Bundesregierung formuliert werden sollten. Zwei davon - die rasche Übernahme der Kosten für die Freizeitpädagogen im Schulbereich sowie die Finanzzuweisung an die Gemeinden auch in den Folgejahren - seien übernommen worden, zeigte sich Tirols oberster Städtevertreter, Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck) gegenüber der APA zufrieden. "Jetzt liegt der Ball beim Bund und ich hoffe auf konstruktive Gespräche", sagte Anzengruber. Bezüglich der Forderung, dass auch ein Vertreter der westlichen Bundesländer bei den Finanzausgleichs-Verhandlungen hinzugezogen wird, habe es hingegen noch keine endgültige Entscheidung gegeben.

(APA/Red)

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